„Wo Licht ist, da ist auch Schatten.“ Ein altbekannter Spruch. Anwendbar – leider – auch auf das 45. AvD/GAMSC Bergrennen Unterfranken in Eichenbühl am 08. und 09. September. Denn über die Lichtpunkte wie top-besetzte Tourenwagenklassen, bestes Sonnenscheinwetter, gute Stimmung und flüssigen Veranstaltungsablauf schoben sich die Schatten mehrerer Unfälle. Einer davon, der von Berg-Cup Fahrer Jürgen Seitz etwa in der Mitte des dritten Wertungslaufes, so schwer, dass das Rennen nach einer längeren Unterbrechung in Übereinstimmung von Fahrern und Organisatoren nicht mehr fortgesetzt wurde. Eine absolut richtige Entscheidung. Gewertet wurde so der Stand nach Durchgang Nummer zwei. Aber noch bevor wir uns den weiteren Trainings- und Rennereignissen zuwenden, müssen zwei Dinge unbedingt festgehalten, niedergeschrieben und bekannt gemacht werden: Erstens die aller-, aller-, allerbesten Genesungswünsche an Jürgen. Und zweitens der feste Zusammenhalt in der bestens funktionierenden Berg-Cup Familie, der sich in Form von echtem Mitgefühl und sofort angebotener und tatkräftig gewährter Hilfeleistung deutlichst zeigte.
„Er funktioniert wieder.“ So könnte man den Ablauf in der 1150er Klasse der Gruppe H in Training und Rennen beschreiben. Gemeint ist damit das 16-Ventiler Schneider Polo Coupé, in Unterfranken von Motorenmann Jürgen Schneider pilotiert. Nach intensiver und erfolgreicher Prüfstandsarbeit vor dem Oberhallau-Event war gegen diese Kombination in Unterfranken kein Kraut gewachsen, die pro Lauf jede Menge Zeit auf die versammelte Konkurrenz gut machte und mit einem dicken Polster von 10,55 Sekunden Vorsprung überlegen gewann. Ab Klassenplatz zwei aufwärts sortierten sich die 8-Ventil Piloten ein. Wobei Bernd Deutsch (P2) diesmal vor Tobias Stegmann (P3) der schnellere der beiden Schneider Audi 50 war. Rang vier ging an Jörg Eberle, der sich mit der Leistungsentfaltung des neuen Motors in seinem Fiat 127 noch nicht wirklich zufrieden zeigte. Peter Richter (VW Capricorn Polo) und Uwe Werner im Ford Fiesta holten sich auf den Klassenpositionen fünf und sechs die noch zu vergebenden 1150er KW 8V-Trophy Pokale.
Aber natürlich ging es im schweizerischen Oberhallau nicht nur um dieses von meinen eidgenössischen Streckensprecherkollegen hochstilisierte Kadett-Länderspiel. Sondern vor allem um tollen Bergrennsport und wichtige Zähler für den KW Berg-Cup Gruppe H, der langsam aber sicher auf die Zielgerade seiner Jubiläumssaison 2012 einbiegt. Das alles fand statt vor zahlreichen begeisterten Fans auf einer Rennstrecke, deren drei Kilometer langes Asphaltband idyllisch in die umgebenden Rebberge eingebettet ist. Und mit der Wiese oberhalb der berühmt-berüchtigten Tarzankurve einen der – wenn nicht den – attraktivsten Zuschauerpunkte mit Top-Übersicht im gesamten Bergrennkalender bietet. Auch Petrus war nach einem kurzen Sturm am Donnerstagabend milde gestimmt, lediglich am frühen Samstagmorgen war die Piste noch feucht, aber in den restlichen Trainingssitzungen und in den Rennläufen bei freundlichen Temperaturen komplett trocken. Der jeweils pünktliche Beginn und der Ablauf gemäß Zeitplan trotz hoher Starterzahl ließen keine organisatorischen Wünsche offen. „Die besten zwei aus insgesamt drei“, das war das Motto der Rennläufe. Mit dem niemand ein Problem hatte – im Gegenteil, einige Teilnehmer konnten von dieser Regelung profitieren, retteten Punkte trotz eines Ausfalles in einem der Bestzeit-Heats.
Als einziger 1150er Pilot fand Jürgen Schneider mit dem in letzter Zeit etwas Mucken machenden Polo 16V den Weg nach Oberhallau. Reglementgemäß wurde er mit der nächsthöheren 1300er Klasse zusammengelegt, die von den Schweizern allerdings als Gruppe H bis 1,4 Liter Hubraum bezeichnet wurde. Und in der gab Altmeister Franz Weißdorn (Polo 16V) im Training die Schlagzahl vor, setzte sich vor Manfred Konrad im VW Corrado und Suzuki Swift Pilot Markus Spöri an die Spitze. Der erste Run am Sonntagmorgen bietet dasselbe Bild. Diesem können aber Manfred Konrad und Wolfi Glas (Minichberger Polo 16V) nur wenig Gefallen abgewinnen. Sie geben beherzt Gas und arbeiten erfolgreich an einer Umgestaltung desselben. Ab Lauf zwei heißt der Leader Manfred Konrad, seine nächsten Verfolger Franz Weißdorn und Wolfgang Glas. Im letzten Heat kommt Franz noch bis auf 9 Hundertstelsekunden an Manfred heran, aber die Reihenfolge kann er nicht mehr drehen. Der Zieleinlauf sieht Manfred Konrad, Franz Weißdorn und Wolfgang Glas auf den Podiumsplätzen. 27 Hundertstelsekunden dahinter wird Markus Spöri Vierter. Vor Jürgen Schneider, dem neben Rang fünf die positive Erkenntnis bleibt, dass das Polo Coupé nach intensiver Prüfstandsarbeit nun wieder picobello funktioniert.
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2012, Bergrennen, Hitze? Doch wohl eher kaum vorstellbar. Die bayerische Rhön belehrt uns eines besseren. Sie präsentiert sich über das komplette Rennwochenende heiß und trocken. Und verwöhnt obendrein mit teilweise neuem, glatten Asphalt. Lief das Training mit drei Sitzungen am Samstag noch etwas holprig, so versöhnt der Sonntag mit vollen vier Läufen und einem perfekt getimten Rennende knapp vor 17:00 Uhr. Klingt bisher alles easy und voll relaxed. Ein Zuckerschlecken war das 43. AvD/MSCR Hauenstein-Bergrennen aber keineswegs. Denn insgesamt 16,8 Wertungskilometer mit bekannt hohem Vollgasanteil bei Sauna-Cockpit-Temperaturen forderten alles von Mensch und Material.
Beim siebten KW Berg-Cup Saisonlauf zeigten sich die Akteure der 1150er Klasse mitsamt ihren Arbeitsgeräten standfest. Das Training sah die beiden 16-Ventiler Polo von Robert Bauer und Jürgen Schneider an der Spitze, gefolgt von Tobias Stegmann im Schneider Audi 50. Der Sonntagmorgen zeigt überraschend ein anderes Bild. Zwar geigt Robert Bauer trotz Schaltproblemen vorne gewaltig auf und setzt sich mit 5,01 Sekunden Vorsprung deutlich an die Spitze. Aber dann folgen Bernd Deutsch (Schneider Audi 50) und Tobias Stegmann. Jürgen Schneider startet super, auf dem Weg zum Ziel wird sein Motor immer zäher, mehr als Rang vier ist so nicht drin. Man vermutet Gremlins im Motorumfeld und in der Elektronik. Sie werden fieberhaft gesucht, treiben aber auch in den restlichen Läufen ihr Unwesen. Die Abstände in der Verfolgergruppe sind eng. In der Hitze des Tages bleibt Tobias Stegmann cool, ab Heat zwei ist er Klassenzweiter. Derweil betreibt Jürgen Schneider Schadensbegrenzung, schiebt sich mühsam auf Position drei nach vorne. An der Spitze nimmt Robert Bauer Tempo raus, gewinnt dennoch unangefochten vor Tobi Stegmann und Jürgen Schneider. Bernd Deutsch und Jörg Eberle (Fiat 127 Sturm Keepsake) laufen auf den Plätzen vier und fünf ein. Die Klassen 8-Ventiler Wertung wird zur Beute von Tobias Stegmann, vor Bernd Deutsch, Jörg Eberle, Peter Richter (VW Polo) und Rolf Rauch im Fiat 128 Coupé.
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„Cars & Fun“, das war das Motto des 45. Osnabrücker ADAC Bergrennens in der Borgloher Schweiz am 04. und 05. August 2012. Und von beidem gab es reichlich, gewürzt mit einer kräftigen Prise internationalem Flair. Denn auf dem 2,03 Kilometer langen Uphöfener Berg ging es auch um Zähler zu FIA Hillclimb Challenge und Cup sowie um Punkte zur Luxemburger Bergmeisterschaft, um die sich ein hochkarätiges Fahrerfeld bewarb. Die vier Trainingsläufe am Samstag gingen trocken und sehr flott über die Bühne. Auch am Rennsonntag offerierte der Kurs zum pünktlichen Beginn beste Bedingungen. Die „Eilgenosse“ Marcel Steiner sofort nutzte, um im Osella FA 30 mit 53,01 Sekunden einen neuen, phantastischen Streckenrekord in den Asphalt zu brennen. Leider spielte Petrus nicht den ganzen Tag über mit, schickte mitten im zweiten Wertungslauf einen heftigen Regenschauer, ließ es dann aber im dritten Heat ab etwa 14:00 Uhr wieder zügig auftrocknen. Und bescherte so zum Finale im vierten Lauf wieder Top-Konditionen.
Der Wetter-Mix traf auch die Klassen des KW Berg-Cups, sorgte in diesen für zahlreiche Positionswechsel. Allerdings nicht an der Spitze der 1150er Fraktion. Denn dort hatte sich bereits im Training Tobias Stegmann häuslich eingerichtet. Diese Position hielt er auch im Rennen besetzt, verteidigte sie im Schneider Audi 50 bis ins Ziel, gewann zum bereits dritten Mal in dieser Saison seine Klasse. Dahinter tobt der Zweikampf zwischen Bernd Deutsch (Schneider Audi 50) und Thomas Stelberg im Schneider Polo 16V um die restlichen Podestplätze. Zu Beginn ist Thomas Zweiter, in Lauf zwei geht Bernd an ihm vorbei, nimmt ihm auch im dritten Durchgang noch etwas Zeit ab. Im finalen Run lässt dann Thomas Stelberg den Schneider Polo nochmals richtig fliegen, markiert in diesem Heat die schnellste 1150er Laufzeit, kommt noch bis auf 7 Hundertstel Sekunden an Bernd Deutsch heran, muss sich aber letztendlich knapp geschlagen mit der 3. Position zufrieden geben. Peter Richter (VW Capricorn Polo) und Jörg Eberle im Fiat 127 Sturm Keepsake holen sich in dieser Reihenfolge die Ehrenplätze vier und fünf. Auf dem 1150er KW 8V-Trophy Siegerpodest steht Tobi Stegmann ganz oben, flankiert von Bernd Deutsch auf P2 und Peter Richter als Drittem. Tobias Klimsa verzichtete übrigens als „Jung-Papa“ auf die Reise nach Osnabrück, vertauschte für dieses Wochenende den Schneider Polo mit dem Kinderwagen.
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„Die Legende lebt.“ Das war der Slogan des Glasbachrennens 2011 bei der Reaktivierung der Traditionsstrecke nach 20-jähriger Pause in der Sprint-Kurzversion mit knapp über 2 Kilometern. Heuer warb man in Südthüringen mit der modernsten Bergrennstrecke Europas, die aktuell die längste in Deutschland ist. Mit nun vollen 5,5 Kilometern, mit 33 selektiven Kurven unterschiedlichster Radien – teils flüssig kombiniert - und einer Schikane ausgestattet. Um es vorweg zusammen zu fassen: Alle waren von der Langstrecken-Premiere restlos begeistert, Fahrer und Fans gleichermaßen. Dem Rennkurs und der Mannschaft der RSG Altensteiner Oberland rund um Marcus Malsch, die bei der Vorbereitung und Durchführung des 17. Int. ADAC Glasbachrennens schier Unglaubliches geleistet haben, wurde höchstes Lob und neidlose Anerkennung zuteil.
Drei Läufe pro Tag waren vorgesehen. Am Samstag wurden daraus zwei. Heftigster Regen und schlechte Sicht erzwangen zu Beginn des dritten Durchganges den Trainingsabbruch. Der Rennsonntag bot dann alle erdenklichen Varianten von Streckenkonditionen. War Lauf eins noch ein echtes „Wet-Race“, so begann es im zweiten Heat aufzutrocknen. Zunächst nur auf der Ideallinie, später mehr und mehr. Dieser Trend setzte sich im finalen dritten Run verstärkt fort, die Reifenwahl geriet –einmal mehr in dieser Saison – zum Pneu-Roulette, mit Jetons in Form von Regen, Intermediate- und Slickreifen, gespielt wurde damit um Erfolge, Pokale und Punkte. Apropos Punkte: Außer zu den „üblichen“ Prädikaten gab es beim Glasbachrennen 2012 auch Zähler zu FIA Hill-Climb Challenge und Cup sowie zur tschechischen Bergmeisterschaft zu holen. Letzteres übrigens erstmals bei einer Veranstaltung in Deutschland.
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Es gibt Rennen, die sich ganz besonders tief ins Gedächtnis einprägen. Zu dieser Kategorie zählt ganz ohne Zweifel das 39. Homburger ADAC Bergrennen am 14. und 15. Juli 2012. Denn die Anforderungen an Teilnehmer, Organisatoren und Helfer waren mannigfaltig und anspruchsvoll – auf und auch neben der Strecke. Denn alleine diese zu erreichen war bereits eine echte Herausforderung. Der immer wieder einsetzende, teilweise heftige Regen, hatte die Fahrspuren im Wiesen-Fahrerlager grundlos tief aufgeweicht. Und so kamen nur einige wenige Autos aus eigener Kraft auf die asphaltierte Straße Richtung Start. Erst massive Arbeiten mit Radladern und das Einbringen von jeder Menge Rindenmulch schafften Abhilfe. Trotzdem gingen die drei ausgeschriebenen Trainingsläufe – wenn auch notgedrungen mit gemischter Startreihenfolge – im vorgesehenen Zeitrahmen mal mit mehr, mal mit weniger und manchmal auch ganz ohne Regen über die Bühne. Durch die unterschiedlichen Streckenverhältnisse waren die Trainingsergebnisse wenig aussagekräftig.
Echte Hoffnungen auf einen trockenen Renntag machte sich vermutlich niemand im Feld der 140 Starter. Schon gar nicht nach dem Studium diverser Wetterberichte, die allesamt bis zum Sonntagmittag Niederschläge und danach das Risiko von Schauern prognostizierten. Regenreifen waren erste Wahl für Wertungslauf Nummer eins auf den selektiven 2,6 Kilometern der Käshofer Straße. Danach begann es aufzutrocknen, im zweiten Heat purzelten die Zeiten nach unten. Alles lief wie am Schnürchen, Unterbrechungen hatten Seltenheitswert. Erst im 3. Run gab es Schwierigkeiten, technische Probleme an den Fahrzeugen und Ausritte häuften sich. Mitten in der 2-Liter Klasse der Gruppe H begann es wieder zu regnen, ja zu schütten. Unterbrechung – Reifenwechsel. Es läuft weiter bis zur Klasse 39, Gruppe FS/E1/E2SH bis 1300 ccm. Leader Canio Marchione verteilt nach einem Defekt das Getriebeöl seines Fiat 127 zwischen Posten 5 und 8, bleibt stehen. Rennleitung und Streckensicherung begutachten den rund 300 Meter langen, verschmierten Abschnitt, diskutieren und erwägen praktikable Maßnahmen. Aber die herrschende Nässe und die fortgeschrittene Zeit geben keinen Spielraum: Um 17:50 Uhr wird das Rennen abgebrochen, die Wertung erfolgt gemäß dem Stand nach Lauf zwei. Und so bleiben einerseits manche Heldentaten und Bravourleistungen des begonnen dritten Durchganges ebenso unbelohnt wie andererseits einige technische Gebrechen, Böschungskontakte und anderes Malheur ungesühnt.
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