osnabrueckInternationaler geht es vermutlich nicht mehr. Denn beim 57. Int. Osnabrücker ADAC Bergrennen gibt es nicht nur Zähler für die FIA European Hill Climb Championship zu holen, sondern auch für die nationalen Meisterschaften von Belgien, Luxemburg und Deutschland. Im Racing-Mix der rund 15 vertretenen Nationen stellt der KW Berg- Cup in Verbindung mit dem NSU-Bergpokal im Feld der 97 Division-1-Tourenwagen mit 49 genannten Rennern eine Hauptzutat. Sowohl bei den Fahrzeugen mit Dach als auch bei den Competition Cars der Division 2 ist Europas Elite fast komplett in der Borgloher Schweiz vertreten. Für das Wohlfühlgefühl der Teilnehmer hat sich der MSC Osnabrück wieder echt ins Zeug gelegt. Donnerstags gibt es einen Welcome- Abend, und, wahrscheinlich noch wichtiger, ins Fahrerlager wurde massiv investiert, um jederzeit gute Befahrbarkeit und damit Zugang zur 2030-Meter-Strecke mit ihrer besonderen Charakteristik zu gewährleisten. Für diese sorgt die lange Startgerade, an die sich der technisch anspruchsvolle, selektive Part anschließt. Darüber, dass es in Osnabrück Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge gibt, brauchen wir nicht extra zu reden. Diesmal sind es 21 an der Zahl. Weitere Gleichmäßigkeitsprüfungen gibt es nicht, sondern nur noch pures Racing mit 141 Autos. Das dies alles in ein umfangreiches Rahmenprogramm eingebettet ist versteht sich am Uphöfener Berg von selbst und hat mittlerweile eine lange Tradition. Los geht es sowohl am Samstag als auch am Sonntag um 08:00 Uhr. Geplant sind vier Trainings- und drei Rennläufe, aus denen die besten zwei zur Wertung herangezogen werden.

Machen wir doch einen, im Moment noch virtuellen, Bummel durchs Fahrerlager. Wo wir auf elf NSU treffen. Sascha Sieber, dem Teampartner von Christoph Schwarz, gefällt es offensichtlich nach seinem Homburg-Klassensieg so gut beim Gipfelsprint, dass auch das zweite, dem Kampf der Zwerge vorbehaltene Auto von Christoph mit Richtung Norden reist. Sascha absolviert damit einen Gaststart, Christoph fährt mit der 625 um Punkte. An was zunächst keiner geglaubt hatte: Der vor drei Wochen in Homburg verunfallte TT von Korbinian Gast ist mit einer Mammutleistung repariertworden und kann in Osnabrück wieder voll mitmischen.

Bei den nach Gruppe H/FS/E1-Regeln vorbereiteten Rennern ist Tobias Stegmann im 1150er Schneider Audi 50 wieder mit von der Partie. Als einziger 1,15-Liter muss er leider mit den 1400ern zusammengelegt werden, bei denen diesmal Tobias Mayer den VW Minichberger Scirocco 16V mit der Startnummer 399 pilotieren wird. In der Abteilung bis 1,6 Liter Hubraum gibt Andy Heindrichs im Opel Wiebe Corsa 16V seinen dritten Saisonauftritt. Sven de West absolviert in Osnabrück im 8-Ventiler Opel Kadett C Coupé sein 2025er Debüt. Sein persönliches Rennen Nummer zwei absolviert Hans Paulitsch im ex-Roman Sonderbauer Opel Kadett C Coupé 16V, aus dem jetzt ein 2,5-Liter geworden ist. Dabei trifft er auf starke Gegner wie zum Beispiel Alexander Wolk (VW Minichberger Golf 2 Turbo) und Michel Weber mit seinem Audi 80 Quattro Turbo. Ein noch stärkeres Exemplar des gerade genannten Typs wird sein Junior Hauke erstmals in dieser Saison zünden. Direkt in seiner Berg-Cup-Klasse über 3000 Kubik bekommt er es unter anderen mit Patrick Orth im Porsche 997 GT3 Cup zu tun, der aus seinem Tourenwagensieg am Hauenstein
sicher noch einmal zusätzliche Motivation geschöpft hat. Dabei wird Patrick ganz gewiss ein Auge auf den Vergleich mit den Piloten aus der Europameisterschaft richten.

Osnabrück ist das siebte Rennen der 37. KW Berg-Cup Saison. Nach vier Wochen Pause eröffnet Oberhallau den Endspurt für den KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal. Bei allen Stationen hoffen wir auf eure feste Unterstützung, liebe Fans und Freunde unserer beiden Berg-Rennserien. Für alle, die nicht persönlich nach Osnabrück kommen können, gibt es Livezeiten und einen professionell produzierten Livestream. Die Zugänge dazu findet ihr easy über die Homepage des MSC Osnabrück unter www.osnabruecker-bergrennen.de Wir wünschen euch allen viel Spaß und höchste
Spannung, sei es nun direkt an der Strecke oder vor einem Bildschirm.

D4S 7886Der Sieger der Tourenwagen-Division 1 beim 54. ADAC / MSC-Rhön Hauenstein Bergrennen heißt Patrick Orth. Im Porsche 997 GT3 Cup fährt er bis auf den fünften Gesamtrang nach vorne. Auf der ersten Seite der finalen Ergebnisliste, die bis Platz 20 reicht, finden sich zwölf Fahrzeuge mit Dach. Doch bevor am Sonntagabend die Trophäen überreicht werden konnten, gab es für den MSC Rhön und seine Helfer reichlich Arbeit zu verrichten. Die Palette der Herausforderungen beinhaltete dabei vom brennenden Fahrzeug über zu ersetzende Leitplanken bis hin zur langen Ölspur so ziemlich alles, was ein Bergevent an Anforderungen bereit halten kann. Aber mit großem Einsatz gelang es, alle Vorfälle ansprechend zügig abzuarbeiten. Nur eines entzog sich dem Zugriff der Organisatoren: das Wetter! Welches samstags einmal und am Sonntag sogar zweimal Regenschauer im Programm hatte, die den Zeitplan zusätzlich belasteten. Doch dank des frühen Beginns um 8 Uhr in Kombination mit der sehr flotten Startabwicklung gelang es, an beiden Tagen die drei geplanten Läufe trotz der hohen Gesamtteilnehmerzahl von 164 Startern die schnelle 4,2-Kilometer-Piste hinauf zu bringen. „Damit haben wir vom MSC Rhön mit unseren Helfern das angestrebte Hauptziel erreicht. Was uns jetzt allerdings nicht davon abhält, nach weiteren Verbesserungen zu suchen. So wie zum Beispiel einen kürzeren Abstand zwischen Rennende und Siegerehrung“ erklärte Organisationsleiter Jochen Seyd noch am Sonntagabend.

Bevor wir uns jetzt gemeinsam die Resultate nach KW Berg-Cup-Regeln vornehmen, noch ein kurzes Wort zum Thema Wertungsmodus, der ja, wie vom DMSB-Berg-Reglement vorgegeben „die besten zwei aus drei Race-Heats“ lautete. Was unter den schwierigen Bedingungen manchen Aktiven half, andererseits aber mehrere Top-Leistungen unbelohnt ließ. Oder auch der Anlass dazu war, zum dritten Run gar nicht mehr anzutreten, darunter die komplette Besetzung des Gesamtwertungspodests.

Nach diesem kurzen Auszug aus den allgemeinen Punkten und Themen wollen wir uns ab sofort dem reinen Racing widmen, beginnend mit dem NSU-Bergpokal. Dem Steffen Hofmann absolut souverän ebenso seinen Stempel aufdrückt wie es Volker Angelberger bei den Klassikern macht. Der souveräne Sieger Steffen Hofmann, der in Race-Heat eins mit 2:10,592 einen neuen NSU-Bergpokal-Streckenrekord auf die Piste zaubert, kommentiert dies mit „manchmal läuft es einfach. Und dann gehen solche Dinge wie von selbst“. Volker Angelberger zeigt als Zweiter der Haupt- und Sieger der Klassik-Wertung eine absolut starke Leistung. Um Podestplatz drei wird hart gerungen. Zwei Läufe lang gehört er Rückkehrer Uwe Schindler. Nach Lauf zwei liegt er 0,782 Sekunden vor Christian Hindmarsh. Dieser bläst im letzten Run zur Attacke, benötigt 0,785 Sekunden weniger als Uwe für die finalen 4200 Meter. Das bringt Christian mit aufs Podium, gemäß „zwei aus drei“ liegt er am Ende sogar 0,206 Sekunden vor Uwe Schindler. Der als Vierter zugleich Nummer zwei der Klassiker ist. Rang fünf sichert sich Dieter Kohl, der zusätzlich den Pokal als Dritter der Klassik-Hitliste erhält. Die leider allgegenwärtige Defekthexe zieht den Spiess TT von Dieter Kirch in und den Typ 67 von Klaus Betten nach der ersten Auffahrt aus dem Verkehr. Der Gaststart von Jannik Hofmann, der im Training Zweiter war, endet mit einem vom Heckbereich ausgehenden Fahrzeugbrand. Glück im Unglück dabei: Es passiert im Bereich der Jopp-Schleife, wo Feuerwehr postiert ist, die schnell eingreifen kann.

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homburgZugegeben, rein mathematisch betrachtet stimmt die Überschrift nicht ganz. Denn so gesehen begann das zweite Drittel der Saison schon im Laufe des Sonntags beim Schweiz Gastspiel in Hemberg. Da wir aber nicht in Läufen, sondern in kompletten Veranstaltungen rechnen, haben wir uns diese Rundung einfach selbst erlaubt. Nach der wir uns nun Fakten widmen wollen. Stand heute haben für die 50. Auflage des Rennens auf der vom Saarland nach Rheinland-Pfalz führenden Käshofer Straße 127 Fahrerinnen und Fahrer eine Nennung abgegeben. 43 davon widmen sich der 2,6 Kilometer messenden Strecke, die pünktlich zum Jubiläum nun auch vom Start weg bis hinunter zum Brückchen ein neues Asphaltkleid trägt, nach GLP-Regeln. Um Bestzeiten fighten 84 Autos. 74 davon kommen aus dem Tourenwagenlager. Die E2-Silhouettenfahne halten zwei Teilnehmer hoch. Nach diesen starten acht der Div. 2 angehörende Rennsportfahrzeuge. Im Bestzeitenfeld ist der KW Berg-Cup mit 58 Aktiven stark vertreten, neun davon repräsentieren den NSU-Bergpokal, in dem der momentan pausierende Andreas Reich, Champion des Jahres 2023, einen Gaststart plant.

Bereits vor dem Beginn des Geschehens auf der Piste hat der Homburger AC zur Jubiläumsparty eingeladen. Diese findet am Donnerstag ab 18:30 Uhr im Festzelt statt, um das herum sich das Fahrerlager gruppiert, was den Gang zu den Aktiven Racern und ihren Geräten auf einen überschaubaren Raum komprimiert. Für den Samstag sind drei Übungsauffahrten ausgeschrieben, sonntags gibt es ebenfalls drei Race-Heats, von denen die zwei besten Zeiten zum Ergebnis addiert werden. Etwa 45 Minuten nach Rennende geht im Festzelt die Siegerehrung über die Bühne. Das Startsignal wird morgens jeweils ab 8:30 Uhr gegeben.

Nach Homburg gibt es zwei Wochen Pause, danach verdichtet sich der Terminplan mit den Rennen am Hauenstein (25.-27.07.) und in Osnabrück (01.-03.08.) wieder. Das heißt, das wir in die entscheidende Phase der 37. KW Berg-Cup Saison gehen. Von den elf auf dem Programm stehenden Events fließen pro Fahrer oder Team die jeweils acht punktbesten Resultate in die Jahreswertung ein. Für alle, die am Anfang nicht immer dabei oder erfolgreich waren, bedeutet dies, das von nun an kein Raum mehr für Fehler existiert. Das erhöht die Spannung. Daher empfehlen wir euch, liebe KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Fans und Freunde, den Besuch so vieler Rennen wie möglich. Wir vom Berg-Cup e.V. und die Veranstalter freuen uns auf jeden Fall auf euch, ihr seid immer herzlich willkommen.

Homburg Starter

hausenFünf Gipfelsprints sind in der 37. KW Berg-Cup Saison bisher absolviert worden. Nach dem 54. ADAC MSC-Rhön Hauenstein Bergrennen (25.-27.07.) liegen noch weitere fünf vor den Aktiven des KW Berg-Cups und des NSU-Bergpokals. Die besten acht Ergebnisse gehen in die Jahreswertung ein. Entscheidungen sind noch keine gefallen, aber schön langsam beginnen sich Trends abzuzeichnen. Beim Lauf in der bayerischen Rhön sind so gut wie alle Klassen auch zahlenmäßig top besetzt. Das gibt im Erfolgsfall sehr solide Punkte. Bevor die vergeben werden können, ist allerdings die 4,2 Kilometer lange Highspeed-Piste perfekt zu meistern. Was auch für die Motoren wegen des großen Volllast-Anteils Schwerarbeit bedeutet. Dreimal darf am Samstag geübt werden, sonntags sind drei Race-Heats vorgesehen, aus denen die zwei besten Zeiten addiert werden. Beginn der Action ist jeweils 8 Uhr.

Wie schon in der Überschrift erwähnt, ist das Nennergebnis eines von der starken Sorte. Fürs Rennen haben sich über 130 Fahrerinnen und Fahrer angemeldet, dazu gesellen sich knapp 60 Autos, die an der parallel laufenden Gleichmäßigkeitsprüfung teilnehmen. Rund 115 Fahrzeuge gehören zur Division 1 der Tourenwagen, 75 davon pilotieren eingeschriebene Aktive des NSU-Bergpokals und KW Berg-Cups. Und genau unter diesen wollen wir uns jetzt gemeinsam umsehen, öffnen die Augen für Neues und Änderungen.

Ganz gemäß der Startreihenfolge sehen wir uns zunächst im Lager der luftgekühlten Heckmotorfahrzeuge – sprich den NSU – um. Stellen fest, dass der 1200C mit der Nummer 622 am Hauenstein von Rookie Laurin Krystofiak bewegt wird. In der 610 ist diesmal Steffen Hofmann für die Zähler zuständig. Trotzdem will sein Junior Jannik auf das Hauenstein-Feeling nicht verzichten. Da es bei den Hofmännern an NSU nicht wirklich mangelt, absolviert er mit der 608 einen Gaststart. Fest drücken wir Klaus Betten die Daumen, damit sein NSU-Bergpokal-Debüt in der Rhön nicht von der Technik ausgebremst wird. Obendrein freuen wir uns darüber, dass mit Uwe Schindler ein längere Zeit Vermisster wieder aufs Gaspedal drückt.

Comeback auch in der Gruppe A/F/CTC bis 1600 Kubik. Hier heißt der Rückkehrer Ronny Hering, der mit seinem Gruppe 2 VW Scirocco 2025 erstmals ins KW Berg-Cup Geschehen eingreift. Bei den H/FS/E1 1400ern wünschen wir Colin Lohmann, dass die böse Defekt-Hexe einen weiten Bogen um seinen VW Selfmade Polo 1300 16V macht. Besser noch: Sie soll die Rhön einfach komplett meiden! Zwei Team-Opel-Astra sind in der 2-Liter gemeldet. In dem mit der 570 wird Youngster Marc Schmitz den Berg hinauf sprinten, im Schneider GSi übernimmt das der Senior-Partner Mario Hess. Vertrauten, aber schon länger nicht mehr genossenen Sound wird der Zweischeiben-Kreiskolbenmotor im Mazda RX-7 von Jürgen Schuster ins PS-Konzert einbringen. Im Opel Kadett C Coupé geht Josef Faber auf Zeitenjagd, trifft dabei unter anderen auf Michael Rauch mit seinem Opel Briegel Kadett. Ralph Paulick und Marco Weirich bringen ihre VW Golf 16-Ventiler an den Start. Vorfreude herrscht schon heute auf eine Fortsetzung des brisanten Duells der beiden Opel Kadett C Coupés 16V mit Bernd Ehrle und Lars Heisel. Das auch ein Kräftemessen der Motorenbauer Minichberger und Böhm ist. In der Abteilung bis 3 Liter Hubraum prickelt es ebenso. Denn Hans Paulitsch klettert ins Cockpit des 2,5-Liter Opel Kadett C Coupés 16V, mit dem Michael Ostermann in Hemberg schnellster KW Berg-Cup Pilot war. Außerdem zündet Karl-Heinz Schlachter den BMW 2002ti Alpina. Es gibt auch eine klassenübergreifende Nachricht: Die Webers melden sich mit ihren Audi 80 Quatros zurück. Michael bei den Rennern bis 3000 Kubik und Junior Hauke in der Abteilung über 3 Liter. Wo wir auch Pascal Ehrmann im Subaru Impreza WRX STi freudig zurück erwarten. Bei den E2-Silhouetten-Rennern reist „Speedmaster“ aus der Schweiz mit seinem BMW M3 GT3 an.

So, das waren, anhand von Beispielen, diejenigen Aktiven, die dieses Jahr noch nicht oder fast noch nicht gefahren sind. Sollte uns dabei jemand entgangen sein, bitten wir um Entschuldigung. Übrigens auch dafür, dass wir den harten Kern, den Stamm, nicht mit eingebaut haben. 81 Fahrzeuge sind diese Saison im Rahmen unserer Rennserien schon über Bergpisten bewegt worden, danke dafür!

Eine KW Berg-Cup Starterliste gibt es HIER bei Berg-Zeitnahme.

Nur eine Woche nach Hauenstein steht mit dem 57. Int. Osnabrücker ADAC Bergrennen schon der nächste Lauf im Kalender. Das ist unsere nördlichste Veranstaltung, die 2025 erstmals auch zur FIA Hill Climb Championship zählt. Danach sind vier lange Wochen Pause angesagt, bevor in Oberhallau die Motoren wieder erklingen dürfen. Bitte unterstützt uns zuvor noch zahlreich live. Am besten auf beiden erwähnten Stationen, liebe KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Freunde und Fans. Wir vom Berg-Cup e.V. und die Event-Veranstalter freuen uns auf euch!

fff6ec7a 780c 49e0 bf7d caa4c34a14f7Im Punkt Urlaubsfeeling waren sich alle Angereisten einig. Wobei der Sport nicht zu kurz kam. Und auch absolut anspruchsvoll war. Klar klingt 1758 Meter Streckenlänge nicht nach besonders viel. Was aber nur solange gilt, bis man die Strecke gesehen hat. Eine ständige Abfolge von Kurven aller Radien sowie das totale Fehlen längerer Geraden stellen höchste Ansprüche. Was zu der Erkenntnis führt, dass die pure Distanz zwischen Start und Ziel nicht der alleinige Gradmesser für die Qualität von Bergpisten und Veranstaltungen ist. Der Verein Bergrennen Hemberg punktete mit seinem Event in vielen Bereichen. Freundlichkeit im Umgang, befestigtes Fahrerlager mit modernen, sauberen sanitären Anlagen und ständig präsentem Ansprechpartner, eine ausgefeilte Organisation mit dem Blick fürs Detail, Einhaltung des Zeitplans, Siegerehrung 30 Minuten nach Ende der Startgruppe, Einpacken und Antreten der Heimreise ab kurz nach 16 Uhr sind nur einige Beispiele aus einer langen Liste. Aus der auf jeden Fall noch die sehr reizvolle Landschaft mit Blick auf den knapp über 2500 Meter hohen Säntis, dem Wahrzeichen der Ostschweiz, erwähnenswert ist. Das Wetter meinte es überwiegend gut und warm mit den Beteiligten. Lediglich am Sonntagvormittag fiel Regen. Und dies genau in dem Moment, in dem das Berg-Cup Starterfeld schon zum zweiten von drei Durchgängen bereit stand. Die Rennleitung entschied, den Tross zwecks Reifenwechsel ins Fahrerlager zurück zu schicken. Bis das alles erledigt war, eroberte die Sonne wieder die Oberhand, Race-Heat zwei fand auf teilweise sehr schnell abtrocknender Strecke statt. Dank des Modus die besten zwei aus drei Läufen fielen die Zeiten aus der zweiten Auffahrt nicht ins Gewicht. Am Samstag boten die vier Trainingsläufe reichlich Möglichkeit zum Kennenlernen der für alle Berg-Cup’ler neuen Piste. Da der Zielort Hemberg alleine das komplette Feld nicht aufnehmen kann, gab es weitere Fahrerlager in Bächli und St. Peterzell, wo auch der KW Berg-Cup Quartier fand. Die von der Polizei eskortiert Anfahrt zum Start diente zugleich dem Aufwärmen. Der logistische Balanceakt klappte einwandfrei.

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Damit wollen wir uns – beginnend mit dem NSU-Bergpokal – dem rennsportlichen Part widmen. Wolsfeld und seine Folgen machen aus vier Nennungen zwei Starter. Das sind Leopold Gast und Thomas Krystofiak. Leopold holt für das führende Brüder-Team beim vierten Lauf Saisonsieg Nummer drei nach zwei Erfolgen plus einem zweiten Rang durch Korbinian. Thomas Krystofiak, der sichtlich Spaß an der Reise in die Schweiz hat, belegt Rang zwei.

Die Gruppe A/F/CTC bis 1,6 Liter Hubraum sieht eine spannendes Match zwischen Newcomer und Routinier, beide auf Citroen C2 unterwegs. Am Ende entscheiden 1,69 Sekunden zugunsten des erst 2023 in den Bergrennsport eingestiegenen Robin Horn, der innerhalb einer Woche bereits seinen zweiten Klassengewinn an seine Fahnen heften kann. Helmut Knoblich wird Zweiter, Rang drei geht an Florian Fink, der mit seinem nach Rallye-R1-Reglement aufgebauten Citroen DS3 gegen die Gruppe F Autos in seiner Klasse schon rein technisch die schlechteren Karten hat. In der Hubraumabteilung bis 2000 Kubik gewinnt Michael Schumacher im VW Polo G60 klar vor Ulrich Zeitz mit seinem Peugeot 309 Gti.

image0 2Bei dieser Überschrift stellt sich die Frage, womit beginnen? Stellen wir das nicht so Erfreuliche voran. Gemeint sind damit die Vorfälle, die verschiedene KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Autos für unterschiedlich lange Zeiträume von der Rennpiste in die Garagen und Werkstätten verbannt haben. Da sind zu nennen der Opel B Ascona von Timo Fritz, der im ersten Training von der Strecke abkam. Den Renault Clio 4 Cup von Leopold Gast und Andreas Reichs NSU TT bedachte die Defekthexe mit tiefer greifenden Motorschäden. Kleinere technische Dinge des Übungstages betrafen zum Beispiel Robin Horn, dessen C2 kurz nach dem Start zum zweiten Probe-Heat den Dienst verweigerte sowie Philipp Plein, an dessen VW Polo das Getriebe Probleme bereitete. Das viel zitierte Motto „ist das Training mit Vorfällen gespickt, läuft der Renntag geschmeidig“ traf diesmal leider nicht zu. Im ersten Wertungslauf kam Korbinian Gast im Bereich Brückchen nach Kontakt mit den Reifenketten von der Fahrbahn ab, Marc Längerer ondulierte die Front seines VW Weißdorn Scirocco 1 Turbo im Finale. Positiv dabei: Außer verbogenem Blech, kaputten mechanischen Teilen und eventuell mehr oder weniger geknickten Fahrerseelen gab es bei keinem der Vorfälle Verletzungen zu beklagen. Wir fühlen mit allen Betroffenen, verbunden mit den besten Wünschen für einen guten Verlauf von Reparatur und Wiederaufbau.

Beim Wechsel vom Schatten zum Licht durchlaufen wir noch eine Grauzone, die hier und jetzt nur gestreift werden soll. Das zielt auf die Teilnehmerzahlen im Rennen. Die GLP inkludiert, reden wir über 115 Starter. Im Bestzeit-Rennmodus nahmen 75 Autos die 2,6-Kilometer-Strecke unter die Räder. Die beiden E2-SH-Fahrzeuge mit gezählt ergeben sich 67 Autos mit Dach. Von diesen werden 53 von eingeschriebenen Aktiven des Berg-Cup e.V. bewegt. Mit dieser Zahl wechseln wir in den Lichtbereich, beginnend mit dem Blick auf die Gesamtwertung. Die Positionen eins bis fünf belegen Sportwagen und Monopostos. Ab Platz sechs bis 33 erstreckt sich eine Phalanx von KW Berg-Cup Startern, die nur von Gerd Kauff (P13/Dallara World Series), Sebastian Kühn (P15/BMW M1 GTR) und Kai Neu (P28/Ford Focus N Sport) unterbrochen wird, wobei der letztgenannte als Berg-Cup Mitglied zu betrachten ist, das sich in dieser Saison mehr Richtung Europameisterschaft orientiert. Und weil wir ohnehin gerade dabei sind, können wir die Top-Ten der Tourenwagen gerne auch gleich hier nennen: Das sind auf den Rängen eins bis zehn Jochen Stoll und Patrick Orth, beide auf Porsche 911 GT3, gefolgt von Marcel Gapp mit seinem BMW M3 E36 3.0. Die Reihung geht weiter mit Marco Farrenkopf im Silver Car S2 Evo, Lars Heisel (Opel Böhm Kadett 16V), Bernd Ehrle (Opel Kadett C Minichberger 16V), Alexander Wolk (VW Minichberger Golf 2), Andy Heindrichs (Opel Wiebe Corsa 16V), Sebastian Kühn (BMW 1M GTR) und Florian Heß (Porsche 911 GT3).

Noch bevor wir uns den Klassen widmen, was wir wie immer nach der KW Berg-Cup Einteilung in technische Gruppen und Hubraumklassen tun werden, noch kurz einige allgemeine Infos. Das Wetter griff nicht ins Geschehen ein, zeigte sich das komplette Wochenende über beständig trocken und speziell am Sonntag auch warm. An beiden Tagen konnten trotz vieler Vorfälle – die eingangs geschilderten, KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal betreffenden waren ja beileibe nicht die einzigen – alle drei Läufe wie geplant gefahren werden, von denen gemäß DMSB-Berg-Reglement und Prädikats-Bestimmungen die zwei besten ins Endergebnis einfließen. Das Rennende lag am Sonntag gegen 17 Uhr.

Wir gehen jetzt aber gemeinsam an den Beginn zurück, betrachten als erstes den NSU-Bergpokal. Der auf den Podiumsrängen ungemein spannend war. Ohne den Ausfall von Korbinian Gast hätte das sogar ein packender Vierkampf werden können. Final lag das Spitzentrio innerhalb von 1,507 Sekunden. Der Sieger kommt aus dem Klassiklager der Meisterschaft mit den luftgekühlten Heckmotoren, ist bis Homburg 2025 lediglich dreimal im Cockpit des NSU TT von Teampartner Christoph Schwarz gesessen, sichert sich in seinem vierten NSU-Bergpokal Einsatz seinen dritten Podestplatz. Sascha Sieber heißt der Gewinner, der auf der Käshofer Straße eine Gala-Vorstellung gibt. Er ist in jedem Lauf der Schnellste, gewinnt am Ende 0,782 Sekunden vor Jannik Hofmann und weitere 0,725 vor Christian Hindmarsh, der immer besser mit seinem neuaufgebauten Renner zurechtkommt. Den vierten Platz sichert sich Thomas Krystofiak im 1200C-Modell. Um Rang fünf liefern sich Dieter Kirch und Volker Angelberger ein Duell, in dem zuerst Dieter Kirch und ab Lauf zwei Volker Angelberger vorne ist. Damit haben wir bereits das Klassik-Podest vorgestellt: Es gewinnt Sascha Sieber vor Volker Angelberger und Dieter Kirch.

Als nächstes nehmen wir uns die gemeinsam gewerteten Gruppen A/F/CTC vor, beginnend mit den 1600ern. Drei Citroen C2 geben das Tempo vor. Mit all seiner Homburg-Erfahrung in der Helmtasche holt sich Routinier Helmut Knoblich den Sieg, 1,506 Sekunden vor Robin Horn. Dahinter läuft als Dritter Dieter Altmann ein, dem 1,238 Sekunden auf Robin fehlen. Vierter wird im Citroen DS3 R1 Florian Fink, Fünfter ist Leon Berchem im 1,4-Liter 8-Ventiler Citroen AX, der einmal mehr mit den 1600ern zusammengelegt rennen muss.

Auch die Klassen bis und über 2000 Kubik werden per Reglement zwangsvereint, was eine vom Fahrzeugkonzept her relativ ungleiche Paarung ergibt. Das bessere Ende hat hier im Turbo-Allradler namens Mitsubishi Lancer Evo 8 Achim Kreim für sich, er gewinnt vor Ulrich Zeitz mit seinem in die 2-Liter-Abteilung gehörenden Peugeot 309 Gti.

f51c020d c220 4b7a ba21 def8b5dad96bZwei Rennen innerhalb von weniger als einer Woche sind eine hohe Anforderung für die Aktiven des KW Berg-Cups und NSU-Bergpokals. Am Montag in Wolsfeld noch um Siege, Platzierungen und Punkte zu kämpfen und bereits am Freitag ab Mittag in der Schweiz die administrative und technische Kontrolle zu durchlaufen, das ist eine echte Herausforderung. Dazu ist das alles auf Neuland zu stemmen, was die Sache nicht wirklich einfacher macht.

Da ist es nicht so besonders verwunderlich, dass die Rennserien des Berg-Cup e.V. beim Bergrennen Hemberg nicht in der vollen Mannschaftsstärke auf die 1758 Meter lange Strecke im Neckertal unweit von St. Gallen geht. 32 Nennungen sind es exakt, die von unseren Aktiven abgegeben worden sind. Vier davon stammen aus dem NSU-Bergpokal, die anderen präsentieren einen Querschnitt durch die Klassen des KW Berg-Cups. In der Gruppe A/F/CTC bis 2-Liter fährt Ulrich Zeitz mit seinem Peugeot 309 Gti 8s sein erstes zum KW Berg-Cup zählendes Rennen dieser Saison. Die Abteilung H/FS/E1 bis 1400 Kubikzentimeter wird durch Gaststarter Thomas Kohler verstärkt, der seinen Fiat X1/9 16V wieder einmal Rennluft schnuppern lässt. Eine Premiere steht in der Klasse bis 3 Liter Hubraum ins Haus. Dort tritt Michael Ostermann im Opel Kadett C Coupé 16V an.

Das Fahrerlager verteilt sich auf die Orte Hemberg, Bächli und St. Peterzell. In dem zuletzt genannten sind KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal zu finden. Für das Training plant der Verein Bergrennen Hemberg vier Auffahrten, für das Rennen am Sonntag (15.06.) deren drei, aus denen die zwei schnellsten Zeiten zum Endresultat addiert werden. Neben dem puren Racing wird ein reichhaltiges Rahmenprogramm geboten, das vom Demofahrten über Renntaxis bis zur Flugshow reicht. Die Action auf der Rennstrecke beginnt an beiden Tagen früh, 7:30 Uhr ist die genaue Zeit dazu. Die Auftritte des NSU-Bergpokals und des KW Berg-Cups, die beide im Feld 3 St. Peterzell fahren, sind samstags auf ab 8:40 Uhr terminiert, am Sonntag greift die Berg-Cup Mannschaft fünf Minuten später ins Geschehen ein. Insgesamt sind 163 Fahrzeuge gemeldet.

Wir hoffen auch in Hemberg auf die Unterstützung unserer treuen Freunde und Fans. Wer noch am Überlegen ist, der soll bitte bedenken, dass nach dem Gastspiel in der Schweiz vier lange Wochen vergehen werden, bis mit dem 50. Homburger ADAC Bergrennen der nächste und dann fünfte Lauf der 37. KW Berg-Cup Saison in Szene geht.

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