2013 hat es Jörg Weidinger im Rahmen der Fahrerpräsentation, die in St. Anton an der Jeßnitz traditionell am Samstagabend im großen Festzelt über die Bühne geht, auf den Punkt gebracht: „Wer sich fahrerisch weiterentwickeln möchte, der muss unbedingt hierher kommen und die Herausforderung Steinleiten annehmen. Denn wer diese hochselektiven 3,235 Kilometer mit dem mehrfach wechselnden Charakter erfolgreich meistert, der reist gestärkt zu den folgenden Rennen.“
Die aus berufenem Mund gelobte Piste beginnt schnell. Nur wenige Meter nach dem Start erfolgt das Eintauchen in die grüne Hölle. Diese wartet mit schroffem Berghang links und Abgrund rechts auf. Die Fahrbahn-Oberfläche ist gut, die Kurven gehen zum Teil direkt ineinander über und sind nicht einsehbar. Das ist der Part für Mutige mit Streckenmerk-Fähigkeiten. Danach wird es offener, der Belag wechselt, ist wellig, er bereitet Schwierigkeiten das Gripniveau exakt auszuloten. Wir stürmen auf die tückisch zumachende Klausbauernkurve zu, einen Rechtsknick, für den die Fahrer punkto Linienwahl unterschiedliche Rezepte haben. Anschließend wird es wieder richtig schnell, führt durch Wald. An dessen Ende gilt es aus Topspeed heraus zentimetergenau den 90-Grad-Rechtsabzweig Richtung Ziel anzubremsen, das auf schmaler Straße auf die Piloten wartet.
Insgesamt 104 Fahrerinnen und Fahrer werden am kommenden Wochenende in St. Anton/J. den Wettbewerb aufnehmen, 23 davon in historischen Automobilen. Diese fahren ebenso auf Bestzeit wie die 81 aktuellen Renner, von denen 61 Tourenwagen sind. Mit 19 Teilnehmern stellt der KW Berg-Cup fast ein Drittel davon. Als einziger aus unserer 1150er-Klasse wagt sich Hugo Moser im VW Polo 2 16V in die grüne Hölle des österreichischen Bergrennsports, wo er durchaus von seiner Nürburgring-Nordschleifen Erfahrung profitieren könnte. Eine Hubraumabteilung höher pilotiert Nils Abb seinen VW Schneider Polo 8V erstmals in dieser Saison selbst. Gesellschaft leisten ihm Tobi Mayer (VW Polo 16V) und Armin Ebenhöh im 16V VW Minichberger Scirocco. Sie alle treffen auf drei österreichische Fahrer. Auch bei den 1,6-Litern wird der KW Berg-Cup durch ein Trio vertreten, das aus der Schweizerin Corinne Pflug (Toyota Corolla), Stefan Faulhaber mit seinem Opel Minichberger Kadett 16V und Helmut Maier (VW Spiess Golf 16V) besteht. Ihnen gegenüber stehen ebenfalls drei Starter aus unserem rot-weiß-roten Nachbarland. In der Klasse bis 2000 Kubik sind 23 Nennungen beim Veranstalter EMSI Motorsport eingegangen. Das insgesamt neun Mann starke KW Berg-Cup Aufgebot wird mehrheitlich von KW 8V-Trophy Startern gestellt. Auf Opel Kadett C Coupés vertrauen Josef Faber, Daniel Bayer, Alex Pleier und Michael Rauch. Johann Hatezic tritt mit seinem Opel Ascona B an, Norbert Wimmer im BMW 2002. Mit 16-Ventil Power sind dabei Johannes Pabst (Opel Kadett D), Hansi Eller im VW Minichberger Corrado R und Thomas Strasser, der KW Berg-Cup Gesamtsieger 2018 mit seinem VW Minichberger Scirocco. Wie üblich gibt es in Österreich oberhalb von 2 Litern Hubraum nur mehr eine Klasse. In dieser tummeln sich 14 Teilnehmer, unter denen höchstwahrscheinlich auch der Sieger der Tourenwagen-Gesamtwertung zu finden sein dürfte. Gegen die Turbo-Allrad-Boliden von Karl Schagerl (VW Golf Rallye TFSI-R), Felix Pailer (Lancia Delta Integrale) und Stefan Wiedenhofer (Mitsubishi Mirage R5 WRT Evo 2) werden die KW Berg-Cup „Zweiradler“ Bernhard Permetinger (BMW M3 E30) und Marcel Gapp mit seinem BMW M3 E36 einen sehr schweren Stand haben. Sabine Röck verfügt in ihrem VW Golf 1 zwar über Turbo-Schub, der allerdings nur über die Vorderräder auf die Strecke gebracht werden kann.
Das sportliche Geschehen auf der Steinleiten, die in Niederösterreichs malerischem Ötscherland zu finden ist, beginnt an beiden Tagen um 9:00 Uhr, es werden jeweils drei Läufe gefahren. Wie immer wird in St. Anton an der Jeßnitz eine freundliche, entspannte Atmosphäre herrschen – bei Teilnehmern und Besuchern. Mehr als ein Geheimtipp ist die Videopräsentation des Trainings am Samstagabend, im Rahmen derer alle Autos an mehr als einer Stelle der Rennstrecke zu sehen sind. Livemusik und die eingangs erwähnte Fahrerpräsentation runden das Programm ab. Wer nun „last Minute“ noch Lust auf einen Kurztrip ins Mostviertel bekommen hat, dem sei gesagt: Nach St. Anton an der Jeßnitz sind es von Passau aus 205 Kilometer zu fahren und von München weg gerechnet 322. Also überlegt bitte genau, ob ein Besuch in St. Anton nicht doch etwas für euch wäre. Glaubt mir, es ist schön dort, Top-Bergrennsport natürlich inbegriffen!
Wie schon in den letzten Jahren bildet der „ADAC Bergpreis Schottenring“ auch 2019 wieder den Auftakt der deutschen Tourenwagen-Bergrennszene. Zur 16. Auflage der Veranstaltung im hessischen Vogelsbergkreis haben sich 90 Fahrer angemeldet, 72 davon starten in den drei Rennserien des Berg-Cup e.V. Zehn Fahrzeuge umfasst die Nennliste des NSU-Bergpokals, der um eine Klassik-Wertung erweitert wurde, alle anderen treten in den beiden KW Berg-Cups an.
Dabei gibt es hochinteressante neue Konstellationen, dazu Neueinsteiger und starke Rückkehrer. Hier einige Beispiele: Nils Abb wird erstmals den Gruppe F Honda Civic Type R von Sophia Faulhaber bewegen, der jetzt über Minichberger-Power verfügt. Nicht minder spannend dürfte sich bei den F-Zweilitern das Debüt von Daniel Null auf dem ex-Jochen-Stoll Peugeot 306 S16 DNR gestalten. Ebenfalls sehr gut besetzt ist in Schotten die Abteilung F/A/CTC mit mehr als 2000 Kubikzentimeter. Dort freuen wir uns über die Neueinsteiger Pascal Ehrmann (Peugeot 207 RC) und BMW M3Pilot Nikolas Uenzen. Im NSU-Bergpokal meldet sich Bernd Wallstein mit seinem TTS zurück. Neues auch bei den 1400ern der Internationalen Rennserie KW BergCup: Frank Duscher tritt nicht mit seinem gelben 8-Ventiler VW Polo an, sondern bewegt den VW Weißdorn Polo R 6N, den wir noch von Thomas Klingelberger und Dirk Pesch kennen. Und Sophia Faulhaber bewegt wie schon 2018 in Eichenbühl und St. Agatha den Schneider Polo 8V von Nils Abb. Stark präsentieren sich die 1,6Liter. Lukas Eigl (Opel Corsa A GSi 16V) und Sarp Bilen (VW Golf 16V) geben ihr KW Berg-Cup Debüt und treffen dabei unter anderen auf den spektakulär agierenden Finnen Mikko Kataja im Toyota Starlet 16V. Spannung liegt selbstverständlich auch über dem ersten Kräftemessen der 2-Liter-Abteilung. Hier könnte Marcel Hellberg im VW Brügge Golf 8-Ventiler frischen Wind in die KW 8V-Trophy bringen. Und wenn alles nach Plan gelaufen ist schlägt im VW Minichberger Corrado R – der vor einem Jahr in Schotten seine Premiere gab – ein neues, noch kräftigeres Herz.
Weiterlesen: Es geht wieder los! 72 KW Berg-Cup Aktive haben für Schotten genannt
Das größte deutsche Opel-Fachmagazin „flash – Opel Scene“ widmet in seiner aktuellen Ausgabe April/Mai 2019 die Seiten 90 bis 97 Günter Göser und dessen Opel Böhm C Kadett Coupé 16V.
Der interessante Artikel schildert detailliert die motorsportlichen Lebensläufe von Pilot und Auto, erklärt anschaulich warum die Saison 2019 die bisher erfolgreichste des rasanten „Blitz-Duos“ war. Denn Rang drei in der KW Berg-Cup Gesamtwertung, verbunden mit dem Gewinn der Abteilung von 2000 bis 3000 Kubikzentimeter, der Titel des Deutschen Vize-Bergmeisters sowie der Triumph in der Tourenwagen-Bergmeisterschaft des ADAC Württemberg, das ist in Kombination mit seinen weiteren Top-Platzierungen und den vielen Rennsiegen eine wirklich außerordentliche Bilanz.
Diesen Lesestoff – illustriert mit 20 Action- und Detailfotos – sollte sich kein KW Berg-Cup Freund entgehen lassen. Daher: Auf zum nächsten Zeitungskiosk!
Bergrennautos üben generell eine Faszination aus. Einige Exemplare davon lassen allerdings die Pulsfrequenz noch einen Tick höher ansteigen als ohnehin üblich. Ein absolutes Musterbeispiel dafür ist der in jahrelanger Feinarbeit neu aufgebaute VW Minichberger Corrado R von Markus Reich, den dieser im Team mit Hansi Eller in der Saison 2018 erstmals einsetzte und auf Anhieb auf KW Berg-Cup Gesamtrang fünf pilotierte.
Das ist natürlich der Aufmerksamkeit der Zeitschrift VW Scene nicht entgangen. In ihrer aktuellen Ausgabe 03/19 widmet sich diese auf den Seiten 98 bis 105 ausführlich dem Projekt VW Minichberger Corrado R, untermauert den Text und die technischen Daten mit sage und schreibe 33 kleinen und großen Bildern. Foto Nummer 34 ziert die Titelseite.
Unser Fazit: Prädikat wertvoll. Das heißt im Klartext: Wirklich betrachtens- und lesenswert!
Exakt 68 Berg-Cup‘ler hatten am letzten Sonntag (31.03.) den Weg in den Edelfinger Hof bei Bad Mergentheim gefunden. Wesentliche Punkte der Tagesordnung waren neben einer Fülle von Informationen die turnusmäßig anstehenden Teilneuwahlen, die von Rüdiger Kleinschmidt souverän geleitet wurden. Die per Handzeichen durchgeführten Wahlgänge erbrachten fast ausnahmslos einstimmige Ergebnisse. Zum neuen Vizepräsidenten des Berg-Cup e.V. wurde Markus Goldbach berufen, sein früheres Amt als Schriftführer hat nun Michael „Mike“ Vogel inne. Wolfgang Glas wurde als 1. Sportleiter ebenso klar bestätigt wie die Kassenprüfer Manfred Schulte und Peter Reichhuber. Der Letztgenannte hatte am Samstag vor der Versammlung die Finanzen des Berg-Cup e.V. eingehend geprüft und bescheinigte Schatzmeister Thomas Stelberg, der wegen eines gesundheitlichen Problems leider nicht anwesend sein konnte, eine ausgezeichnete Arbeit. So konnten nach einem positiv verlaufenem Vereinsjahr nicht nur über 51.500 Euro an Preisgeldern und Nenngeldzuschüssen an die aktiven Berg-Cup’ler ausgeschüttet werden, sondern obendrein etwas mehr als 5.000 Euro in die in den letzten Jahren schrittweise aufgebauten Rücklagen fließen. Dieses Ergebnis machte es möglich, die Mitgliedsbeiträge für 2020 auf dem bisherigen Stand zu belassen. Peter Reichhuber stellte nach seinem Prüfungsbericht den Antrag auf Entlastung der Vorstandschaft. Diese erfolgte ohne Gegenstimme.
Weiterlesen: Rege Teilnahme an der Mitgliederversammlung des Berg-Cup e.V.