Osna 2022 HartkmperBergrennen und Osnabrück, wie passt denn das zusammen? Diese Frage könnte durchaus nicht ungerechtfertigt gestellt werden. Die Antwort darauf ist eindeutig ja! Denn in der dortigen Borgloher Schweiz gibt es den Uphöfener Berg, der eine echt anspruchsvolle 2,030-Kilometer-Piste bietet. Letztes Jahr war der MSC Osnabrück der einzige Veranstalter in Deutschland, der ein Bergrennen durchführte. Unter hohen Auflagen und mit limitierter Besucherzahl. Diese Saison gab es keinerlei Beschränkungen. Die Zuschauer strömten in Massen zum nördlichsten Event im Bergrennkalender. Rund 30.000 sollen es am 6. und 7. August insgesamt gewesen sein. Das ist rekordverdächtig. Als weiterer Multiplikator des Geschehens wirkte der professionell produzierte Livestream, den weltweit mehr als 150.000 begeisterte Fans verfolgten.   

Egal ob direkt vor Ort dabei oder am Bildschirm, es wurde bester Sport geboten. In den elf Klassen mit KW Berg-Cup Beteiligung fiel die Entscheidung um den Sieg viermal in einem Zeitfenster von weniger als einer Sekunde. In der 1,6-Liter-Abteilung der Gruppen A/F/CTC lagen final zwischen Gewinner Ronny Hering (VW Scirocco Gr. 2) und Robert Maslonka mit seinem VW Polo 86C G60 lediglich 132 Hundertstel. Superspannend auch die hubraumstarken Klassen der Gruppen H/FS/E1. In der von 2000 bis 3000 Kubikzentimeter schlug das Sieg-Pendel um exakt 0,507 Sekunden zugunsten von Michi Bodenmüller (Opel Kadett C Gerent) aus. Platz zwei sicherte sich hier im Audi 80 Quattro Hauke Weber. Und auch die Abteilung darüber, die mit den Motoren mit mehr als 3 Liter Hubraum unter der Haube, wollte unbedingt noch zur „unter-einer-Sekunde-Fraktion“ gehören. Am Ende musste sich Andrä Schrörs (Lotus Esprit GT2) Holger Hovemann mit seinem Opel Datalab Kadett V8 GT/R um lediglich 652 Tausendstel geschlagen geben. Ein Duell gemäß dem Motto „David gegen Goliath“ steuerten die E2-Silhouetten-Fahrzeuge bei. In Rennsportsprache ausgedrückt: 999 cm3 im gut 200 PS starken Silver Car S2 G Evo von Ralf Kroll gegen die Urgewalt von 670 V8-Turbopferdchen des vom Italiener Luca Gaetani  pilotierten Ferrari 488 Challenge. Am Ende durfte Ralf Kroll jubeln. Er gewann im 500-Kilo-Leichtgewicht mit 0,377 Sekunden Vorsprung.

Noch ein paar andere Dinge und Leistungen dürfen nicht unerwähnt bleiben. Zum Beispiel der harte Fight um die Positionen zwei bis vier in der E1-1400, die nach Rennende im Mini-Zeitfenster von 22 Hundertsteln zusammen lagen. Oder die exzellente Leistung der erst 23-jährigen Claire Schönborn, die bei ihrem zweiten Bergrennen im VW Minichberger Golf 1 STW erneut überzeugte und in ihrer 16 Autos starken E1-2-Liter-Klasse Platz vier herausfuhr. Oder der Vater-Tochter-Doppelsieg von Markus und Maya Goldbach (beide Renault Wiebe Mégane Coupé) in der 2-Liter-Abteilung der Gruppen A/F/CTC. Oder die Internationalität des auch zum FIA Hill Climb Cup zählenden „54. Int. Osnabrücker ADAC Bergrennens“, bei dem die zwei besten der drei Race-Heats zur Wertung herangezogen wurden.

Mit dem Bergrennen Oberhallau in der Schweiz wird am 27./28. August 2022 der Endspurt der 34. KW Berg-Cup Saison und des NSU-Bergpokals eingeläutet. Denn nach dem Gastspiel bei den Eidgenossen sind es nur mehr drei Rennen, bei denen die Punktekonten aufgestockt werden können.





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