Und er startete stark. Mit einem großen und attraktiven Fahrerfeld. Das sich bestens in die insgesamt über 190 Teilnehmer des European Hill Race 2011 einfügte. Das malerische Örtchen Eschdorf wandelte sich einmal mehr zur Herberge der Berg-Renn-Familie, war bis zum letzten Platz ausgebucht. Einstellen mussten sich die KW Berg-Cup Piloten im Großherzogtum auf den Wertungsmodus. Nur der schnellste von drei Wertungsläufen auf der breiten, 1,85 Kilometer langen Piste zählte, bildete die Grundlage der Punktevergabe. Also war bis zum dritten Heat alles offen. Und Überraschungen somit Tür und Tor geöffnet.
In der 1150er Klasse gab Jürgen Heßberger mit dem Fiat 127 Martini Racing ein Gastspiel, duellierte sich mit Bernd Deutsch im Schneider Audi 50 um den Sieg. Erst im letzten Run setzte Heßberger die Bestzeit und gewann mit 1:07,364. Einen sehr soliden Einstand feierte der neu aufgebaute Schneider Polo 16V mit Thomas Stelberg am Steuer als Dritter, der Rückstand auf die Siegerzeit betrug beim ersten „Roll-Out“ lediglich 1,053 Sekunden.
8:3 hieß das Verhältnis von 16 V‘s zu den 8-Ventilern bei den 1,3 Litern. Eine klare Prognose in Sachen Favorit wagte auch nach dem Training, das Martin Kleiner (Polo 16V) auf der „Pole Position“ sah, niemand. Im Rennen machte zunächst der Divisions-Sieger von 2010, „Mr. Berg-Cup“ Franz Weißdorn, im roten Polo 16-Ventiler die Pace. Corrado Pilot Manfred Konrad kämpfte anfangs mit den Feinheiten seines neu konzipierten Fahrwerks, sortierte dann die Probleme aus, verbesserte sich kontinuierlich und setzte im letztmöglichen Versuch die 1300er Top-Zeit, verdrängte Franz Weißdorn auf Platz zwei. André Stelberg (Schneider Polo 16V) steckte seine lange Rennpause schnell weg, schaffte im letzten Run als Dritter noch den Sprung auf das Siegerpodest, verwies die Routiniers Hugo Moser und Martin Kleiner auf die nachfolgenden Plätze. Schnellster 8-Ventiler Fahrer war der junge Eichenbühler Nils Abb vor Walter Trachsel und Raimund Eirich (alle VW Polo).
Trainingsbestzeit und Rennsieg der Klasse bis 1600 Kubik heftete der Pfälzer Rainer Koresch im Ford Escort 16V an seine Fahnen. Dahinter ein elektrisierendes Duell der Opel Corsa-Treter Tobias Auchter und Werner Heindrichs um Rang zwei, in dem schlussendlich Tobias Auchter knapp die Oberhand behielt. Auf Position vier der Klasse und zugleich bester 1600er KW 8V-Trophy Fahrer lief Stefan Faulhaber (Opel Risse Kadett) im Ziel ein.
Auch die 26 Starter der „Königsklasse“ der Gruppe H bis 2 Liter Hubraum sorgten für Bergrennsport vom Feinsten, begeisterten die Fans. Ganz vorne allerdings nichts Neues: Der siebenfache KW Berg-Cup Gesamtsieger Holger Hovemann präsentierte sich im neu lackierten Risse Kadett 16V wie gewohnt in Bestform, sicherte sich bereits im zweiten Durchgang mit 1:00,094 den Klassensieg. Im Fight um Platz zwei schenkten sich Ralf Kroll im Lehmann Golf 16V und Dirk Preisser im Frank-Kadett nicht das Geringste, stiegen in dieser Reihenfolge als Zweiter und Dritter mit auf das Siegerstockerl. Auf Rang vier ein bestens aufgelegter Peter Naumann, der an seinem Polo über den Winter den G-Lader gegen ein Roots-Gebläse getauscht hat. „In diesem Auto steckt noch ein Menge Potenzial, wir sind erst am Anfang der Entwicklung“ warnt der ehemalige 1300er Dauersieger seine Mitbewerber. Als starker Fünfter erntete Rainer Schönborn erstmals die Früchte seiner harten Arbeit am Golf 16V nach der Saison 2009. Dieter Rottenberger (BMW 318i STW), Youngster Marco Fink (BMW 320i WTCC), Rückkehrer André Schrörs (Talbot Sunbeam Lotus), Björn Wiebe (Renault Clio) und Kadett Pilot Roman Sonderbauer komplettierten die Top-Ten. Die 8-Ventiler Wertung stand ganz im Zeichen von Michael Rauch im Briegel Kadett, der Christian Auer (BMW 2002) und den Österreicher Walter Terler (Krause Kadett) hinter sich halten konnte.
Die H über 2 Liter gewann Langstreckenspezialist Ulli Packeisen im BMW V8 PM3 vor Thomas Ostermann (BMW E30 Hartge).
Die im KW Berg-Cup eingeschriebenen Teilnehmer mit Fahrzeugen der Gruppen FS, E1-Bergrennen und E2-Silhouette starteten im internationalen Feld. Eine starke Leistung lieferte Andreas Voss im Misczyk Golf als Dritter der 1600er Klasse ab. Der Schweizer Reto Meisel ließ im Mercedes-Benz RM1 V8 nichts anbrennen, trieb seinen Boliden zum Tourenwagen Gesamtsieg. Auf Rang vier der Klasse über 3000 ccm platzierte sich der amtierende Deutsche Tourenwagen Bergmeister Norbert Handa im Lancia Delta Integrale EVO 3.
Der zweite von zehn Läufen zum KW Berg-Cup 2011 findet am Pfingstwochenende in der Eifel nahe Bitburg statt. Das 49. Wolsfelder AvD/EMSC Bergrennen. Auf einer selektiven Sprintstrecke. Die hohe Anforderungen an Mensch und Material stellt. In Wolsfeld Tradition: Das Festzelt, in dem ganz sicher wieder der Punk abgehen wird.