Es hat geklappt! Erstmals konnten auch in der Kombi Berg-Europameisterschaft plus Prädikate wie Deutsche Berg-Meisterschaft, KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal drei Wertungsläufe auf der 5,5-Kilometer-Version der Glasbachstrecke, die zurzeit die längste Gipfelstürmerpiste in Deutschland ist und von allen Experten als die sicherste und modernste in Europa eingestuft wird, durchgezogen werden. Dabei sah es am Trainingssamstag des „21. Int. ADAC Glasbachrennens“ noch gar nicht unbedingt danach aus. Mit leicht verspätetem Beginn auf teilweise noch leicht feuchter Piste und mehreren Vorfällen auf und neben der Strecke konnten nur zwei Übungsläufe realisiert werden. Aber über Nacht zog dann ein neuer Geist im südlichen Thüringer Wald ein. Punkt 8:30 Uhr gestartet und mit konsequent gestrafftem Ablauf wurde trotz mehrerer Unterbrechungen, bei denen oftmals auch Flüssigkeiten gebunden werden mussten, das Ziel von drei Runs erreicht. Und wenn auch das Rennende mit 18:35 Uhr etwas spät lag, es war bis zum letzten Starter ultraspannend mit Berg-Racing auf allerhöchstem Niveau.

Bevor wir in die Berichterstattung über das Geschehen in den einzelnen Klassen mit Beteiligung von KW Berg-Cup Aktiven einsteigen, sind noch schnell zwei Punkte zu erwähnen. Der eine ist der Wertungsmodus von „zwei aus drei“. Im Klartext: Von den drei Auffahrten gingen nur die beiden schnellsten erzielten Zeiten in die Wertung ein. Dieses System hat sicherlich Pros und Kontras, ob es optimal ist, das wollen wir hier und jetzt nicht diskutieren. Auf jeden Fall war schon Glück oder Petrus im Spiel, als im dritten Run zu Beginn der etwas längeren Unterbrechung nach dem Motorplatzer am Peugeot 106 von Luigi D’Acri erste Regentropfen auf das sonst sonntags stets trockene Asphaltband fielen. Zum Glück hielten diese nicht länger an, sonst wäre das prickelnde Finale wohl im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Top zwei ist, dass eine durchgängige Reportage bei „zwei aus drei“ etwas schwierig ist, weil es ja keinen kontinuierlichen Fortgang gibt. Aber wir wollen trotzdem versuchen, das Geschehen so hautnah wie möglich zu vermitteln. Wie immer in der Reihenfolge, in der am Glasbach gestartet wurde.

Der „Polesetter“ des NSU-Bergpokals ist Jörg Davidovic. Er benötigt 1,082 Sekunden weniger für die 5,5 Kilometer als Jörg Höber auf Trainingsposition (TP) zwei. Dann folgen mit etwas Respektabstand Thomas Krystofiak als Dritter sowie Uwe Schindler auf der Vier und Glasbach-Neuling Alexander Follmann als Fünfter. Zum Rennauftakt setzt sich Jörg Höber an die Spitze, 0,658 Sekunden vor Jörg Davidovic (P2) sowie Thomas Krystofiak, der etwas mehr als 4 Sekunden auf den Leader einbüßt. Wie am Ende des Übungstages ist Uwe Schindler Vierter, Alex Follmann Fünfter. Im zweiten Heat schaltet Jörg Davidovic in den Angriffsmodus, setzt mit 2:56,836 die schnellste NSU-Einzellaufzeit, zoomt sich bis auf 39 Tausendstel an Jörg Höber heran. Und stöhnt während der Talfahrt „der Jörg macht es hier echt spannend und ist sehr schnell unterwegs“. Thomas Krystofiak bleibt Dritter, Uwe Schindler kommt nicht oben an. Dadurch rückt Alex Follmann auf die Vier auf, neuer Fünfter ist Wolfgang Schwalbe. Mit 2:57,216 setzt Jörg Höber im finalen dritten Run seine persönliche Bestmarke, Jörg Davidovic seinerseits wird etwas langsamer. Das reicht für Jörg Höber nach sehr konstanten Fahrten zum Sieg, 169 Tausendstel vor Jörg Davidovic (P2). Die Plätze drei bis fünf bleiben unverändert. Rang drei für Thomas Krystofiak, Alex Follmann beendet sein Glasbach Wochenende als Vierter, Wolfgang Schwalbe als Fünfter.

Denn freche Technik Gremlins legten den beim „43. Homburger ADAC Bergrennen“ wieder von Hansi Eller pilotierten 1,4-Liter Minichberger Scirocco 16V gleich zu Beginn des ersten Wertungslaufes lahm. Das bringt Michael Rauch/Stefan Faulhaber im Briegel 2-Liter Kadett an die Tabellenspitze vor Björn und André Wiebe im Renault Wiebe Williams Laguna. Armin Ebenhöh/Hansi Eller sind nun auf die Drei zurück gerutscht. Die Details dazu folgen wie immer in den Berichten über die einzelnen Klassen. Insgesamt sorgte das auf der vom Saarland nach Rheinland-Pfalz führenden „Käshofer Straße“ ausgetragene Rennen für zufriedene Mienen bei allen Beteiligten. Sowohl im Training als auch im Wettbewerb konnten alle drei geplanten Läufe durchgezogen werden. Der jeweils minutengenaue Beginn legte in Verbindung mit dem stets trockenen Wetter den Grundstein dafür. Zwar gab es die üblichen Unterbrechungen durch Botanik-Erkundungen und Technik-Trouble verschiedenster Art, aber unter dem Strich verliefen diese glimpflich, kosteten den veranstaltenden Homburger AC nicht allzu viel Zeit. So war am Übungssamstag um 17:45 Uhr Schluss des aktiven Geschehens auf der zunächst bergab führenden 2,6 Kilometer Piste, am Rennsonntag dann sogar rund 45 Minuten früher.  
 
Äußerst interessant und abwechslungsreich verläuft das Homburg Wochenende des NSU-Bergpokals. Mit einer Ausnahme: Jörg Davidovic ist in allen Auffahrten vorne, setzt die schnellste Trainingszeit und gewinnt am Sonntag unangefochten mit dem Riesenvorsprung von 7,172 Sekunden. Dahinter haben sich zwei Kampfgruppen gebildet. Thomas Krystofiak, Uwe Schindler und Alexander Follmann matchen sich um die Plätze zwei bis vier, Wolfgang Schwalbe, Michael Vogel und Neueinsteiger Christoph Schwarz sind in die Balgerei um die Positionen fünf bis sieben verwickelt. Mit zwei 1:32er und einer tiefen 1:33er Zeit setzt sich Thomas Krystofiak von Beginn weg auf Rang zwei fest, verteidigt diesen bis zum Rennende erfolgreich, trotz des enormen Drucks von hinten. Zwei Auffahrten lang kann sich Uwe Schindler auf Platz drei halten, kann seinen Vorsprung auf Alexander Follmann vor dem Finale bis auf 0,528 Sekunden ausbauen. Doch im letzten Heat wendet sich das Blatt: Denn Uwe benötigt plötzlich rund eine Sekunde mehr für die 2,6 Kilometer Bergpiste als in den Läufen zuvor, Alexander setzt dagegen mit 1:33,112 seine persönliche Bestmarke. Und schon steigt er als Dritter mit auf das Siegerpodest, Uwe Schindler wird 439 Tausendstel zurück Vierter. Und Kampfgruppe zwei? Auch die formiert sich erst im dritten Run endgültig. Mike Vogel sichert sich final Position fünf, Wolfgang Schwalbe fährt auf die Sechs und Christoph Schwarz auf die Sieben. 
 
Wenig Aufregung gibt es bei den 1150ern der gemeinsam gewerteten Gruppen H, FS und E1. Jürgen Schneider wird im Schneider Polo 16V seiner Favoritenrolle voll gerecht, sorgt immer für die flottesten Zeiten der Hubraumwinzlinge und gewinnt am Ende 5,373 Sekunden vor der am Iberg so erfolgreichen Fiat Armada. Zwischen die sich bis einschließlich Auffahrt zwei noch Walter Voigt als Vierter geschoben hatte. Aber gleich nach dem Start zu Heat drei ziehen Antriebsprobleme seinen VW Polo 16-Ventiler aus dem Verkehr. Womit wir schon beim Endstand angelangt sind: Der zweite Platz ist die Angelegenheit von Jürgen Heßberger im Fiat 127 Sport Martini Racing, Jörg Eberle sichert sich mit seinem Fiat 127 Super Rang drei. Und im Fiat 128 Rallye beendet Rolf Rauch sein Homburg Wochenende als Vierter. In Sachen 1,15-Liter KW 8V-Trophy seid ihr nun selbst gefordert, liebe Leser: Das Podest der auf 2-Ventil Motortechnik Vertrauenden bilden die Fahrer auf den Klassenplätzen zwei bis vier. Oder anders ausgedrückt: Einfach den 16V ganz vorne wegdenken, das ist alles.

Spannend war es in der Südeifel auf alle Fälle. Denn das „54. Wolsfelder ADAC / EMSC Bergrennen“ bot an den beiden Pfingsttagen actiongeladenen Bergrennsport mit vielen Positionswechseln und teils knappen Entscheidungen, die häufig erst im letzten Heat fielen. Und das nicht nur in den einzelnen Klassen, sondern auch im Gesamt-Ranking. Sowohl am Sonntag als auch am Montag konnten die jeweils drei vorgesehenen Auffahrten durchgezogen werden. Feierabend auf der 1,64 Kilometer kurzen, engen Sprintpiste gab es dabei allerdings immer erst nach 18:30 Uhr. Am Übungssonntag verzögerten diverse technische Probleme im Streckenumfeld den Ablauf. Dazu gesellte sich so gegen 10 Uhr ein heftiger, an Schotten erinnernder Graupelschauer, der eine Reifenwechselpause nötig machte. Im auf feuchter Bahn begonnenen Rennen selbst sorgte dann die Summe vieler kleinerer Vorfälle im 121 Teilnehmer starken Berg-Racer Feld für das relativ späte Rennende. Noch in Run eins trocknete das Geläuf auf, ab der 1400er KW Berg-Cup Klasse konnten Slicks aufgezogen werden. Von da an spielte das berühmt-berüchtigte Eifelwetter keine Streiche mehr. Es war zwar kühl, aber von oben blieb es stets trocken. Was dem veranstaltenden EMSC Bitburg, der am Sonntagabend im Festzelt wieder seinen traditionellen Sommernachtsball in Szene setzte, auch erfreulich viele Zuschauer bescherte.

Naja, nicht sofort. Denn der Samstag wartet zunächst mit teilweise heftigem Regen auf. Aber gegen Ende der ersten Übungssitzung kann man bereits ernsthaft über Slicks nachdenken. In der Folge bleibt es stets trocken, am Rennsonntag regiert der Hochsommer, die Sonne strahlt mit Macht. Konkurrenz machen ihr dabei allerdings die Aktiven und die Fans. Denn ein an beiden Tagen superpünktlicher Beginn sowie die ausgezeichnete Organisation und flüssige Abwicklung lassen echte Freude und Begeisterung aufkommen. Einmal mehr haben sich die Mädels und Jungs von EMSI Motorsport mit viel Power ins Zeug gelegt, um ein Top Event der Güteklasse eins abzuliefern. Neben dem Geschehen auf der hochselektiven, 3,235 Kilometer langen und mit 15 Kurven unterschiedlichster Radien gespickten Piste stemmen sie noch das komplette Drumherum. Bewirtschaften das Festzelt selbst, bieten dem Publikum am Samstagabend eine interessante Fahrerpräsentation, im Anschluss gibt’s ein Video vom Trainingsverlauf, danach spielt Livemusik für alle die, die nicht so zeitig zu Bett gehen müssen oder wollen. Radio Arabella füllt geschickt die Pausen zwischen den einzelnen Heats, springt auch bei den wenigen Unterbrechungen bereitwillig ein, trägt so mit zum „Gute-Laune-Feeling bei“. Dieses steigern übrigens die angenehm frühen Schlusszeiten noch weiter: Am Samstag wird nur bis gegen 16:30 Uhr geübt, am Sonntag ist das aktive Geschehen gar schon um 15:15 Uhr beendet. Da das Parc Fermé im Zielbereich eingerichtet ist, können die Rennautos nach der letzten Talfahrt sofort zur Heimreise verladen werden. Die Prädikate „Österreichische Automobil Berg Staatsmeisterschaft“ mit ihren beiden Abteilungen für aktuelle und historische Fahrzeuge sowie KW Berg-Cup locken 113 Teilnehmer ins landschaftlich reizvolle Ötscherland. Mehr als ein Viertel des „modernen“ Feldes steuern die KW Berg-Cup’ler bei. Wie es dieser kleinen, aber sehr feinen Abordnung in den jeweils drei Läufen pro Tag erging, das wollen wir uns nun im Detail gemeinsam anschauen.

NSU und 1150er sucht man 2016 im Mostviertel vergeblich. Aber was nicht ist, kann ja noch (bzw. bei den 1150ern wieder) werden. Also wenden wir uns sofort den 1,4-Litern der stark verbesserten Tourenwagen zu. Bei denen Armin Ebenhöh seinen VW Minichberger Scirocco 16V in der 29. KW Berg-Cup Saison erstmals selbst pilotiert. Eingewöhnungsprobleme hat er in keinster Weise, holt sich souverän die imaginäre Pole Position, legt 3,123 Sekunden zwischen sich und seinen nächsten Verfolger. Das ist „Local Hero“ Jakob Löffler im Suzuki Swift GTI, auf der Drei folgt Hugo Moser im grünen VW Polo mit dem Oettinger 16V Zylinderkopf. Im zweiten „Probegalopp“ fehlte der Grüne übrigens, Elektrikprobleme banden ihn an die Box zurück. Franz Weißdorn lässt sich die fünftbeste Zeit gutschreiben, Silvia Ebenhöh ist Sechste, beide sind auf 16-Ventil Polos unterwegs. Auf Position eins und zwei gibt es auch im Rennen nichts Neues, Armin Ebenhöh gewinnt souverän vor Jakob Löffler (P2), der Vorsprung des Siegers beträgt 9,949 Sekunden. Nach Lauf eins ist Franz Weißdorn Dritter, Hugo Moser Vierter. 337 Tausendstel trennen die beiden. Im zweiten Run dreht Hugo, dessen Polo immer noch ab und zu aussetzt, den Spieß um, geht auf Rang drei nach vorne, Franz ist nun Vierter. Dabei bleibt es auch, nur der Abstand wird etwas größer. In einem weiteren Suzuki Swift GTI beendet Markus Krendl das Rennen auf der Fünf, diesen Rang hatte er in allen Auffahrten inne. Silvia Ebenhöh wird auf der Steinleiten starke Sechste.

Krasse Gegensätze zum KW Berg-Cup Auftakt in Schotten vor 14 Tagen. Die Sonne verwöhnt das Bergrennvölkchen am 6. und 7. Mai mit angenehmen Temperaturen, die flüssige, sehr breite 1,85 Kilometer Strecke im Großherzogtum Luxemburg ist stets trocken. Ein kurzer Regenschauer über Nacht stört da nicht, eher reinigt er die Piste. „Die mir nach der Neuasphaltierung Mitte des letzten Jahres noch etwas rutschig erscheint und keine exakten Rückmeldungen über den Grip vermittelt“ erzählt uns Thomas Stelberg. Seine Ansicht teilen viele Fahrerkollegen. Dennoch können mit stets pünktlichem Beginn an beiden Tagen alle drei geplanten Läufe vor erfreulich vielen Zuschauern gefahren werden, am Sonntag sind so gegen 16:30 Uhr die Tourenwagen durch und haben Feierabend. Das Fahrerlager füllt sich früh, viele nutzen den freien Donnerstag zur Anfahrt und als Auftakt in ein langes Wochenende. Die 153 Fahrer kommen mitsamt Tross und Equipment gut unter, die Stimmung ist bestens. Etwas mehr als ein Drittel des Teilnehmerfeldes steuert der Berg-Cup e.V. mit seinen zwei Rennserien KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal bei. Traditionell ist der Anteil der Rennsportfahrzeuge beim „European Hill Race“ hoch, 40 davon haben den Weg nach Eschdorf gefunden, die Besetzung ist wie bei den Autos mit Dach international und hochkarätig.

Neben dem Wetter gibt es einen weiteren gravierenden Unterschied, eine Spezialität des Gastgeberlandes sozusagen: Von den drei gefahrenen Rennläufen wird lediglich der schnellste zur Wertung herangezogen, was in den anderen Auffahrten geschieht spielt keine Rolle. Aber ein Schuss muss eben sitzen, muss die Ziellichtschranke so früh wie möglich auslösen. Taktik und Zuverlässigkeit treten da in den Hintergrund, gefragt sind Sprinterqualitäten und purer Speed. Der Kick daran ist, dass sich bis zum Schluss niemand seiner Sache so richtig sicher sein kann. Selbst dann nicht, wenn er im ersten Heat eine Fabelzeit in den Asphalt gebrannt haben sollte. Wie die KW Berg-Cup’ler mit der für sie relativ ungewohnten Situation umgegangen sind, das wollen wir uns nun in Ruhe gemeinsam anschauen. Wie immer Klasse für Klasse, in exakt der Reihenfolge, in der bei den Rennen gestartet wird.

Also betrachten wir zuerst den NSU-Bergpokal, in dem sich Steffen Hofmann die imaginäre Pole-Position sichert. Auch ein Dreher eingangs der Zielkurve während der zweiten Übungs-Auffahrt kann den ex-Moto-Crosser nicht einbremsen. Verglichen mit seinen anderen erzielten Zeiten kostet ihn der Vorfall samt nötig gewordenem Wendemanöver maximal 9 Sekunden! Acht Zehntel zurück markiert Karsten Steinert die zweitschnellste Zeit, Dritter ist Schotten-Sieger Uwe Schindler. Den ersten Race-Heat sichert sich Karsten Steinert (P1), in seinem Windschatten folgt, ganze 73 Tausendstel zurück, Steffen Hofmann auf Position zwei. Uwe Schindler büßt 0,696 Sekunden auf den Leader ein, ist wie im Training Dritter, hält aber damit noch den Kontakt zum Spitzenduo. Mit Respektabstand folgt Alexander Follmann auf der Vier, Fünfter ist Thomas Krystofiak. In Run Nummer zwei drückt Steffen Hofmann die NSU-Bestmarke auf 1:09,25 herunter. Er führt nun 158 Tausendstel vor Karsten Steinert, der ebenfalls schneller geworden ist. Uwe Schindler bleibt Dritter, 9 Zehntel fehlen ihm auf die Bestzeit. Thomas Krystofiak schiebt sich an Alexander Follmann vorbei, ist jetzt Vierter, Alex Fünfter. Im Finale langt Steffen Hofmann nochmals gewaltig hin, der Sebastien Loeb des NSU-Bergpokals sprintet in 1:08,824 den Berg hinauf. Das ist der Sieg vor Karsten Steinert, der nicht mehr kontern kann. Uwe Schindler steigt auf Stufe drei des Siegerpodestes, Thomas Krystofiak (P4) und Alexander Follmann (P5) bleiben auf den Ehrenplätzen.

Bevor es soweit war galt es allerdings einige Wetterkapriolen zu überstehen. Sturm und Regengüsse am Freitagabend, zweimal Nässe von oben auch während der vier Trainingssitzungen am Samstag, im Anschluss daran erneut Starkregen. Aber danach hat Petrus ein Einsehen, lässt den Rennsonntag sonnig beginnen, die 2,050 „Holzweg“ Kilometer präsentieren sich so stets trocken. Ansonsten ging beim „21. Int. ADAC Ibergrennen“ alles relaxt und in der gewohnt angenehmen Iberg Atmosphäre über die Bühne. Alle angesetzten Läufe konnten durchgezogen werden, ein jeweils superpünktlicher Beginn legte den Grundstein dazu. Den Rest steuerte die perfekte Arbeit der Helfer sowie die routinierte Organisation der Macher des MC Heilbad Heiligenstadt bei. Der flüssige Ablauf ermöglichte trotz der insgesamt 135 Starter einen jeweils frühen Feierabend, der am Samstag reichlich Zeit für die nötigen Vorbereitungen der Boliden für das Rennen ließ. Und obendrein zur Nutzung der vielen Annehmlichkeiten des einmaligen Innenstadt-Fahrerlagers, inklusive dessen Gastronomie. Der spezielle Iberg-Drive setzte sich auch bei der Siegerehrung fort, die zum Zeitpunkt des Anstoßes des Fußball Länderspiels Deutschland gegen die Slowakei bereits beendet war- schneller geht es wohl kaum mehr. Und so reiste die Mehrzahl der Teilnehmer sicher hochzufrieden aus dem nordthüringischen Eichsfeld ab. Vielleicht abgesehen von denjenigen, die ungebeten Besuch von der ungeliebten Defekthexe erhielten. Ob da KW Berg-Cup’ler dabei waren und wer in den beiden Rennserien des Berg-Cup e.V. am Iberg besonders erfolgreich war, das wollen wir uns nun hier und jetzt gemeinsam Klasse für Klasse anschauen.

Der NSU Bergpokal glänzt mit 14 Startern, das ist Saisonrekord. In 1:13,052 setzt Rückkehrer Jörg Höber die schnellste Übungszeit, gefolgt von Karsten Steinert auf Trainingsposition (TP) zwei. Frank Kleineberg ist Dritter, auf der Vier taucht Jörg Davidovic auf, als Fünfter meldet sich Uwe Schindler. Alle genannten Herrschaften liegen in einem Zeitfenster von 1,051 Sekunden zusammen, das unterstreicht die Leistungsdichte der Luftgekühlten. Den besten Rennstart erwischt Jörg Davidovic, er stürmt an die Spitze. Aber Karsten Steinert (P2) benötigt lediglich 108 Tausendstel mehr für die erste Auffahrt, liegt im Windschatten der Startnummer 519. Auf den Rängen drei bis fünf haben sich Jörg Höber (P3), Frank Kleineberg (P4) sowie Uwe Schindler als Fünfter formiert. In Heat zwei drückt Karsten Steinert seine eigene Vorgabe um mehr als eine halbe Sekunde nach unten, während Jörg Davidovic etwas langsamer wird. Damit liegt Karsten Steinert vorne. In der Folge verteidigt er seine Führung souverän, fährt zum Sieg. Jörg Davidovic beendet den Wettbewerb als Zweiter, die Positionen drei bis fünf haben sich seit dem ersten Run nicht mehr verändert. Als Dritter steigt Jörg Höber mit auf das Siegerpodium, freut sich über den gelungenen Wiedereinstieg: „Ich bin echt überrascht und natürlich auch sehr erfreut darüber, dass ich, obwohl ich körperlich noch nicht in Bestform bin, auf Anhieb so gut mithalten konnte.“ Ehrenplatz vier geht an Frank Kleineberg, Uwe Schindler bleibt Fünfter. Die Defekthexe findet im NSU-Bergpokal nur ein Opfer, zieht Leo Rabus mit Motorproblemen nach Rennlauf zwei aus dem Verkehr.

Ja, der vorhergesagte Schnee kam am Rennsonntag wirklich! Und er rieselte gar nicht so leise, sondern zweimal eher heftig. Einmal kurz vor Rennbeginn, da legte er im oberen Bereich der 3,033 Kilometer langen Strecke sogar eine weiße Decke über die Fahrbahn. Da blieb dann nichts Anderes übrig als den Start von 9 auf 10 Uhr zu verlegen. Frau Holle hatte ein Einsehen und obendrein anscheinend Lust auf Pause. Also gings auf feuchter und sehr kalter Fahrbahn los, Grip war da trotz Regenreifen gesuchte Mangelware und wohl auch ein wenig Glückssache. Besonders im Bereich gleich nach dem Start gab es viele Ausrutscher – auch bei erfahrenen Piloten. Früh und richtig entschied die Rennleitung um Sabine Fischer daraufhin auf die geplante Mittagspause zu verzichten und obendrein von den vier geplanten Heats auf drei zurückzuschrauben. In den zweiten Run mischte sich dann Frau Holle wieder massiv ein, sorgte mit dicken Schneeflocken erneut für rutschige, nasse Verhältnisse. Und dies mitten in der 2-Liter Klasse, als man schon auf Trockenpneus zu setzen begann. Also flugs wieder wechseln und profiliert weiter. Zwar nicht immer in der originalen Startreihenfolge, aber immerhin flüssig. So kreuzte der letzte Teilnehmer gegen 16:00 Uhr die Ziellinie. Die von dieser nicht über den Rennkurs führende Route zurück nach Rudingshain ins Fahrerlager leistete zusammen mit der engagierten Arbeit des veranstaltenden MSC Rund um Schotten einen großen Beitrag zu diesem angenehm frühen Rennende. Tags zuvor konnten zwischen 9 und 17:30 Uhr sogar fünf Trainingssitzungen abgewickelt werden, eine einstündige Mittagsrast und einige Zwischenfälle inklusive. Auch der Übungssamstag begann übrigens nass, aber im Laufe des Nachmittages trocknete es dann vollständig auf. Und bei den am Freitag offerierten und reichlich genutzten Einstellfahrten auf verkürzter Strecke präsentierte sich das Wetter im hessischen Vogelsbergkreis sogar sonnig mit sehr angenehmen Temperaturen.  
 
Aber ungeachtet dessen, dass man am Freitag den 22. April schrieb und nicht den 13., erschien schon da – offenbar über den Winter völlig ausgehungert – die böse Defekthexe auf dem Plan. Zog den von Christian Auer pilotierten BMW 2002 von Norbert Wimmer mit einem Motorproblem ratzfatz aus dem Verkehr, machte sich über das Steuergerät in Bea Fliks Renault Megane her (zwischen Faschings- und Defekthexen gibt es anscheinend keinen Nichtangriffspakt!) und suchte auch den Opel Corsa 16V des Belgiers Andy Heindrichs übel heim. Zerstörte zuerst dessen Benzindruckregler, entfachte dabei – offensichtlich war auch ihr kalt – schnell noch ein kleines Feuerchen – und verschonte auch die Elektronik nicht. Damit waren die Genannten schon vor Trainingsbeginn raus. Leider folgten noch weitere technische und sonstige Knockouts, wie wir in den folgenden Berichten über die Klassen mit KW Berg-Cup Beteiligung noch erfahren werden.

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