Über den 17. Internationalen ADAC Bergpreis Schottenring im Allgemeinen hatten wir ja schon kurz nach dem am letzten Aprilwochenende durchgeführten Rennen berichtet. Dabei wurden auch die Top-Zehn des Gesamtklassements vorgestellt. Auf den Blick in die Klassen musste bisher verzichtet werden, da die genaue Auslegung des kurz vor der Veranstaltung umgewandelten Wertungsmodus sich in der Praxis als nicht wirklich problemfrei erwies. Aus dem gewohnten Addieren der Zeiten aus allen Rennläufe war – mit DMSB-Genehmigung vom Donnerstag unmittelbar vor der Veranstaltung – kurzerhand das Zusammenzählen der drei schnellsten Auffahrten des Sonntags geworden. Der Knackpunkt dabei: Es gab verschiedene Auffassungen darüber, ob nach dem gewählten System auch der vierte Race-Heat absolviert werden musste oder nicht. Mittlerweile steht fest, dass drei Rennläufe ausreichend waren. Seit dem 4. Mai sind die Ergebnisse in der korrigierten Form veröffentlicht. Damit können wir uns nun den einzelnen Klassen widmen. Was allerdings in relativ kurzer Form erfolgen muss, da die Wertung nicht aller durchgeführten Rennläufe keinen klar durchgängigen Verlauf ergibt.
Zum Auftakt betrachten wir die 1600er Autos der gemeinsam gewerteten Gruppen A/F/CTC. Deren Sieger heißt Robert Maslonka. Im aufgeladenen VW Polo gewinnt er 2,609 Sekunden vor Jürgen Fechter (Ford Fiesta), Rang drei geht an Markus Fink mit seinem Citroen C2 VTS. Genauso wie der Gewinner profitiert auch er vom System der nur drei gewerteten Läufe. Denn Markus Fink sieht im dritten Run das Ziel nicht. Und Robert Maslonka fällt beim Start zum vierten Lauf noch vor der Lichtschranke beim Einkuppeln ohne Vortrieb aus. Die Positionen vier und fünf gehen an Lukas Friedrich (Ford Fiesta) und Folker Fink in einem weiteren Citroen C2 VTS. Wenn wir noch kurz nach den schnellsten Einzellaufzeiten schauen, so dürfen wir die des ersten und zweiten Runs für Robert Maslonka notieren, in Auffahrt drei und vier war jeweils Markus Fink am flotttesten unterwegs.
Spiel, Satz und Sieg bei den 2-Litern für Kai Neu und seinen Ford Focus ST 170. Er ist in jedem Lauf für die Bestzeit zuständig und liegt am Ende 6,830 Sekunden vor dem zweitplatzierten Markus Goldbach (Renault Wiebe Mégane Coupé). Rang drei ist die Angelegenheit von Martin Kraus im VW Polo G40. Vierter wird Mario Heß, an dessen Opel Schneider Astra GSi 16V von Samstag auf Sonntag an der Schaltung gearbeitet werden musste. KW Berg-Cup Neuzugang Maximilian Gladbach (BMW E36) beendet sein Schottenring-Wochenende als Fünfter.
Bei den Rennern mit mehr als 2000 Kubikzentimetern diktiert Roland Herget mit seinem Mitsubishi Lancer in allen Auffahrten das Tempo. Anfangs ist noch Pascal Ehrmann, der in Schotten nochmal auf den Peugeot 207 RC zurückgreifen muss, sein direkter Verfolger. Doch im Verlauf der Rennens schiebt sich Albert Vogt im Subaru Impreza auf Platz zwei vor. Nur 2,591 Sekunden hinter im läuft Pascal Ehrmann als schlussendlich Dritter ein. Rang vier geht an Christian Fouquet, der einen Subaru WRX STi pilotiert. Im BMW Z4 M Coupé platziert sich Hans-Joachim Brett als Fünfter.
Das Feld des NSU-Bergpokals schrumpft vom Samstag zum Sonntag aus den verschiedensten Gründen. Vier der luftgekühlten Heckmotorfahrzeuge nehmen das Rennen auf, das Jörg Höber mit vier Laufbestzeiten für sich entscheidet. Position zwei sichert sich Christoph Schwarz. Als Dritter steht Roman Szott mit auf dem Podium. Er ist am Schottenring zugleich der beste in der NSU-Klassikwertung. Klassen-Position vier und zweitbester Klassiker, das ist die Bilanz von Bernd Wallstein.
Elf Fahrzeuge fighten in der 1400er-Abteilung der zusammen gewerteten Gruppen H/FS/E1 um Ehre, Pokale und Punkte. Mit einem makellosen Auftritt wartet Tobias Mayer auf. Im VW Minichberger Scirocco setzt er in jedem Lauf die Bestmarke und gewinnt 5,272 Sekunden vor Dominik Schlott, der ihm mit dem VW Schneider Polo 16V im Windschatten folgt. Spannend verläuft der Kampf um Rang drei. In diesen sind Ronnie Bucher (VW Schneider Corrado) und Franz Weißdorn, der ab sofort wieder auf VW Scirocco setzt, verwickelt. Zwei Auffahrten lang hält sich Ronnie vor Franz Weißdorn. Doch dann kann dieser den Spieß umdrehen und sichert sich Rang drei, exakt 0,404 Sekunden vor Ronnie Bucher, der Vierter wird. Auf der Fünf läuft im VW Golf 16V Markus Hülsmann ein. Hinter ihm taucht als Sechster Frank Lohmann (VW Polo) auf, der auf dieser Position zugleich den größten 1400er KW 8V-Trophy Pokal holt. Rang zwei der Sonderwertung der roten Startnummern geht an Simon Markert im VW Schneider Polo. In der Klasse liegt Sophia Faulhaber zwar vor ihm, allerdings ist sie mit ihrem Minichberger Polo 8-Ventiler nicht in den KW Berg-Cup eingeschrieben.
Bei den 1,6-Litern ist es ähnlich wie im NSU-Bergpokal. Bis zum Rennbeginn hat sich die Anzahl der Teilnehmer auf deren vier minimiert. In diesem Quartett gibt Mikko Kataja den Ton an. Der fliegende Finne dominiert im Toyota Starlet alle Läufe, er gewinnt souverän. Rang zwei holt sich im VW Spiess Golf Sarp Bilen, Dritter ist Benedikt Schulte mit seinem Citroen AX Kit Car. Zwei Läufe lang hält sich Andy Heindrichs auf Position zwei, danach ziehen ihn technische Probleme an seinem Opel Wiebe Corsa 16V RR aus dem Wettbewerb. Schon am Trainingstag mussten die Heindrichs jede Menge schrauben. „Aber aufgeben ist keine Option“ gibt Papa Werner nach dem Ende des Trainings im Fahrerlager kämpferisch zu Protokoll.
Damit sind wir bei den Rennern mit bis zu 2000 Kubik angelangt, die mit 19 Startern die teilnehmerstärkste Klasse beim Bergpreis Schottenring stellen. Zwei fliegen an der Spitze auf und davon. Das sind Mario Minichberger und Erwin Buck. Mario ist in allen Auffahrten das Maß der Dinge, seine vier Klassenbestzeiten sind jeweils auch die Benchmarks in der Gesamtwertung, die er ebenfalls gewinnt. Damit hat er das Potential des auf Allradantrieb und Turbopower umgerüsteten VW Minichberger Corrado 1175T eindrucksvoll unter Beweis gestellt. KW Berg-Cup Titelverteidiger Erwin Buck weist im VW Spiess Scirocco als Zweiter einen Rückstand von 7,662 Sekunden auf. Als Dritter steigt Ralph Paulick (VW Golf) mit auf das 2-Liter-Podium, knapp dahinter läuft Werner Weiß im Ford Escort RS 1800 als Vierter ein. Claire Schönborn komplettiert gleich bei ihrem ersten Renneinsatz im Rahmen des KW Berg-Cups als Fünfte die Top-Five. Danach folgt ein dicht gedrängtes Paket von 8-Ventiler-Piloten auf den Positionen sechs bis acht. Der Erfolgs-Reihung nach sind das Norbert Wimmer im BMW 2002, Bernd Ehrle (Opel Kadett C Minichberger) und Roland Christall im Opel Ascona B Frank. Rang neun beansprucht Thomas Flik (Renault Mégane Cup) für sich, Zehnter wird mit seinem neu aufgebauten VW Scirocco GTi 8V KW Berg-Cup Rookie Philip Hartkämper. Die Podiumsbesetzung der 2000 Kubik KW 8V-Trophy wurde mit Norbert Wimmer, Bernd Ehrle und Roland Christall bereits genannt. Philip Hartkämper heißt der Vierte der roten Startnummern, Rang fünf geht an Michael Dandl im BMW E30.
Im Training der Abteilung bis 3 Liter Hubraum schlüpft Michael Bodenmüller mit seinem Opel Kadett C Gerent in die Favoritenrolle. Dieser wird er auch im ersten Race-Heat voll gerecht, mit 1:23,111 empfiehlt er sich sogar für einen Besuch auf dem Stockerl der Gesamtwertung. Doch im zweiten Run zwingt ihn ein Motorproblem zur Aufgabe. Ab da übernimmt Christian Auer im BMW M3 E30 das Kommando, fährt mit drei Laufbestzeiten zum klaren Klassenerfolg. Günter Miethke wird mit seinem VW Scirocco R Cup Zweiter. Rang drei holt sich André Scheer, in dessen E30 BMW 320iS jetzt ein 2,3-Liter-Motor werkelt. Als Vierter ist Karl-Heinz Schlachter (BMW 2002 tii) zugleich der Gewinner des KW 8V-Trophy Pokals seiner Klasse. Frank Bamberg schließt den Bergpreis Schottenring im compacten BMW E36 als Fünfter ab.
Fehlt noch der Blick auf die Hubraumgiganten. Also auf diejenigen, die Motoren mit mehr als 3000 Kubik verwenden. Jochen Stoll sorgt im Porsche 911 GT3 Cup für die Bestzeit im ersten Race-Heat. Das spornt den Schweizer Martin Bürki zum Eiltempo an, mit seinem BMW M3 GT3 setzt er im zweiten Run knapp die Topzeit. Im dritten Lauf kann Jochen Stoll nochmals kontern, ist da 232 Tausendstel eher im Ziel als BMW-Pilot Martin Bürki. Der zieht im finalen Lauf alle Register, erzielt mit 1:22,222 die Klassenbestmarke des Wochenendes. Die Addition der drei schnellsten Zeiten weist ihn als Klassengewinner aus, 1,384 Sekunden vor Jochen Stoll. Beim Werten aller Läufe wäre es aufgrund Jochen Stolls toller Leistung in Heat eins andersherum gewesen, mit dann 0,396 Sekunden Vorsprung für Jochen. Nach diesem kurzen Ausschweifen in Richtung Mathe-Exkurs kehren wir zum Podium am Schottenring zurück, gratulieren dem Trio Martin Bürki, Jochen Stoll und Stefan Bodin (Porsche 944 GTR) zu den Plätzen eins bis drei. Vierter wird Andrä Schrörs mit seinem Lotus Esprit GT2 vor Christian Handa als Fünftem (Lancia Delta Integrale Evo 3).
Bleiben uns noch die E2-Silhouetten-Fahrzeuge, von denen zwei den Weg nach Rudingshain gefunden haben. Im Silver Car S2 G Evo ist Ralf Kroll der dominierende Mann. Trotz Kupplungsproblemen, die ihn im vierten Lauf zur Aufgabe gleich nach dem Start zwingen, gewinnt er souverän mit 17,268 Sekunden Vorsprung vor dem bei der FIA in Genf auch für Hill Climb zuständigen Vincent Caro, der sich einen TracKing RC01 B als Arbeitsgerät ausgesucht hatte.
Da das Stichwort FIA gerade gefallen ist, hier noch eine kurze Randnotiz zum Thema Performancefaktor-Schattenwertung. Die für den Bergpreis Schottenring erstellte ist nur bedingt aussagekräftig, weil die kurzen Regenschauer das Teilnehmerfeld sehr unterschiedlich getroffen haben. In den konventionellen Klassen mit ihrer geregelten Startabfolge spielt dies keine Rolle, für die Pf-Schattenwertung mit ihrem bunten Mix aus den bekannten Gruppen und Klassen allerdings schon.
In Sachen Bergrennen ist nun Pause bis Pfingsten. Dann geht es in Wolsfeld weiter. Zuvor trifft sich der harte Kern der Hill & Track Challenge Teilnehmer noch vom 13. bis zum 15. Mai in der Motorsport Arena Oschersleben zum zweiten Fastest-Lap-Event dieser Saison.
Und das exakt auf die Sekunde, denn sowohl am Trainingssamstag (23.04) und am Rennsonntag (24.04.) ging der erste Teilnehmer des zunächst 85 Autos starken Feldes punktgenau um 09:00 Uhr auf die 3,033-Kilometer-Strecke im hessischen Vogelsbergkreis. Bereits am Freitagnachmittag durften die Aktiven gegen einen kleinen Extraobolus im Rahmen von Einstellfahrten üben, konnten sich nach zum Teil langer Pause wieder an die Anforderungen im Renncockpit gewöhnen und sich an die Grenzen des Möglichen herantasten. Die äußeren Bedingungen gestaltete Petrus besser als vorhergesagt. Vor allem der für Sonntag angekündigte Regen blieb fast komplett aus. Lediglich das erste Drittel des Rennfeldes fand im zweiten und dritten Wertungsdurchgang eine feuchte Fahrbahn vor. Gefahren werden konnte auf dem nach Rudingshain beginnenden Teilstück des legendären Schottenrings übrigens jede Menge. Auch wer auf die Einstellfahrten verzichtete, hatte die Chance zum echten Kilometersammeln. Beginnend samstags mit fünf angebotenen Auffahrten und endend am Sonntag mit deren vier, von denen die flottesten drei zur Wertung herangezogen wurden.
Da es in drei Klassen eventuell noch Änderungen geben könnte, wollen wir heute ausschließlich über die Top-Ten der Gesamtwertung berichten, weil deren Resultate absolut safe sind. Den Sieg sicherte sich Mario Minichberger, der im VW Corrado R mit Turbo und Allradantrieb eine beeindruckende Vorstellung der Extraklasse lieferte. Mit Bestzeit in allen Auffahrten hinterließ dieses Paket einen bärenstarken Eindruck. Ihm am nächsten kam ein Renner ganz anderer Bauart. Ralf Kroll benötigte 6,066 Sekunden mehr als Mario Minichberger. Spätestens ab Lauf zwei kämpfte er mit einer rutschenden Kupplung seines Silver Car S2 G Evo, blieb im dritten Run deshalb weitestgehend im fünften Gang. Auch da, wo dieser nicht wirklich passte. Im vierten Lauf musste Ralf Kroll dann unmittelbar nach dem Start aufgeben. KW Berg-Cup Titelverteidiger Erwin Buck beendete im VW Spiess-Scirocco sein Wochenende als Gesamtdritter. Immer besser kam Martin Bürki mit seinem BMW M3 GTR zurecht, der Schweizer steigerte sich von Lauf zu Lauf, holte sich schlussendlich Platz vier der Gesamtliste. Knapp vor Jochen Stoll, der im Porsche 911 GT3 Cup als Fünfter einlief. Als Sechster folgte der beste Vertreter der Klasse von 2000 bis 3000 Kubik. Das war Christian Auer im BMW M3 E30. Ralph Paulick fuhr seinen VW Golf 1 GTi auf Rang sieben. Auf Gesamtplatz acht taucht bereits der Gewinner der 1600er Klasse auf, Mikko Kataja mit seinem Toyota Starlet. Hinter ihm reiht sich Werner Weiß im Ford Escort RS 1800 als Neunter ein. Eine sehr ansprechende Leistung zeigte Claire Schönborn gleich bei ihrem ersten KW Berg-Cup Rennen, das die 22-Jährige im VW Golf 1 STW als Gesamtzehnte und 2-Liter-Klassenfünfte beendete.
Den gewohnten ausführlichen Rennbericht wird es geben, sobald die Ergebnisse aller Klassen endgültig feststehen. Das sollte in den nächsten Tagen soweit sein. Der Blick auf den Terminkalender zeigt uns, dass die nächsten Auftritte des KW Berg-Cups und des NSU-Bergpokals zunächst im Rahmen der Hill & Track Challenge in Oschersleben (13. bis 15. Mai) sowie am Pfingstwochenende beim 58. Wolsfelder Bergrennen stattfinden werden. Darauf freuen wir uns schon jetzt.
Ein Saisonstart exakt nach Terminkalender – der Glaube daran war nach dem Verlauf der beiden letzten Jahre schon fast verloren gegangen. Doch jetzt funktioniert es endlich wieder reibungslos, der „17. Internationale ADAC Bergpreis Schottenring“ wird vom 22. bis 24. April der Auftakt zur 34. KW Berg-Cup Auflage sein. 93 Nennungen sind beim Veranstalter für das reine Tourenwagen-Bergrennen eingegangen, 80 davon stammen von eingeschriebenen KW Berg-Cup Teilnehmern, von denen acht zum NSU-Bergpokal gehören. Dazu kommt noch eine angegliederte Gleichmäßigkeitsprüfung mit weiteren 49 Startern. Volles Haus also im hessischen Vogelsbergkreis und im Fahrerlagerort Rudingshain. Das sportliche Geschehen dort wird nicht vor leeren Rängen stattfinden. Denn Zuschauer sind willkommen, es gibt keine Begrenzung der Anzahl. Die Verantwortlichen des MSC Rund um Schotten bitten allerdings im Gedränge sowie in Innenräumen um das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Dieses dringende Anliegen richtet sich nicht nur an die Fans, sondern auch an alle Aktiven. Es gilt insbesondere natürlich dort, wo es eng her geht, wie zum Beispiel bei der Dokumentenabnahme.
Lasst uns, noch bevor es auf die 3,033 Kilometer-Strecke mit ihrem sich mehrfach änderndem Layout geht, einen Blick auf Neues im Fahrerlager werfen. Zuvor halten wir für die Freunde der Statistik noch schnell fest, dass die 2-Liter-Abteilung der gemeinsam gewerteten Gruppen H/FS/E1 mit 23 Autos die zahlenmäßig stärkste Fraktion ins Rennen schickt. Gefolgt von fünfzehn 1400ern und zehn Autos in der Klasse von 2000 bis 3000 Kubikzentimetern. Den Debütanten im KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal, insgesamt neun an der Zahl, drücken wir natürlich ebenso fest die Daumen wie den Arrivierten und Routiniers. Spannung ist in allen Klassen angesagt. Ein besonderes Augenmerk ist bei den 1400ern auf Franz Weißdorn zu richten, der nicht im gewohnten VW Polo, sondern in einem Scirocco antritt. Es ist auch ein Duell der Generationen, wenn er unter anderem auf Tobi Mayer (Minichberger Scirocco) und Dominik Schlott im Schneider-Polo trifft. Einen weiteren, neu aufgebauten VW Scirocco erwarten wir bei den 2-Litern. Es ist ein 8-Ventiler, mit dem der zweifache und auch amtierende Deutsche Slalommeister Philipp Hartkämper ins Geschehen am Berg eingreifen wird. Ebenfalls mit Pylonen-Racing-Erfahrung im Gepäck wird Claire Schönborn erstmals in Papa Rainers VW Golf I STW bei einem Gipfelsprint agieren. Von brennendem Interesse ist natürlich die Antwort auf die Frage nach der Berg-Performance des VW Corrado R Turbo 4WD, den am Wochenende Mario Minichberger pilotieren wird. Der Gradmesser für ihn ist primär der KW Berg-Cup Gesamtsieger von 2021, Erwin Buck mit seinem VW Spiess-Scirocco. Neben dem Lorbeer in den Klassen geht es auch um den Gesamtsieg, für den sich mindestens eine Handvoll an Piloten empfiehlt. Genügen dazu 2 Liter Hubraum, oder braucht es doch mehr davon? Vielleicht aber auch deutlich weniger, wenn wir an die flotten Zeiten denken, die Ralf Kroll im Silver Car S2 G Evo beim Bergpreis Schotten schon gelungen sind. Wer immer es auch sein wird, im Fahrerlager wird man seinen Namen nicht aus großen, extra aufgehängten Lautsprechern hören. Sondern aus in UKW-Radios verbauten. Die einzustellende Frequenz ist die 92,90.
Am Freitag gibt es ab 12:30 Uhr wieder die Gelegenheit zu Einstellfahrten. Los geht’s am Samstag mit dem Training um punkt 09:00 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt startet am Sonntag auch das Rennen. An beiden Tagen wird es mindestens drei Läufe geben. Die Siegerehrung findet im Dorfgemeinschaftshaus statt, als Beginn ist 17:30 Uhr vorgesehen.
So viel als kurze Vorab-Information. Die kann allerdings Live-Stimmung nicht einmal ansatzweise ersetzen. Also holt euch diese doch einfach am Wochenende selbst vor Ort, liebe KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Fans und Freunde. Der Veranstalter und wir vom Berg-Cup e.V. freuen uns schon riesig darauf!
In allen Bereichen echt super gelungen, so lässt sich die Auftaktveranstaltung zur neuen KW Berg-Cup Sonderwertung Hill & Track in Hockenheim am einfachsten und schnellsten auf den Punkt bringen. Top organisiert, freundschaftlicher Umgang aller Beteiligten untereinander, 47 motiviert angereiste Teilnehmer, jede Menge Pokale. Dazu Traumwetter und feinster Motorsport sowieso. Racingherz, was willst du mehr?
Mehr wissen wahrscheinlich. Darüber, was sich denn am Wochenende des 26. und 27. März in Hockenheim alles so ereignet hat. Noch schnell zum Einstieg: Gerannt wurde diesmal auf einer verkürzten Strecke, deren gut 3,7 Kilometer auch als alte DTM-Variante bekannt sind. Das heißt, die Parabolika in etwa halbiert, dann rechts abgebogen und die Spitzkehre einfach Spitzkehre sein lassen. Für diese spezielle, Bergrennauto-freundliche Version, mussten die Sicherheitseinrichtungen mehrfach umgebaut werden. Denn für die angebotenen Test- und Einstellfahrten sowie die Läufe der weiteren Serien wurde der GP-Kurs in voller Länge genutzt. Ein ganz dickes Lob an den veranstaltenden Motorsport-Club Stuttgart mit Rennleiter Heinz Weber an der Spitze für das Eingehen auf unsere Serien-Bedürfnisse. Auch in Sachen Zeitplan übrigens, der kurzfristig wegen der Umbaumaßnahmen zuerst gestrafft und dann wieder entzerrt wurde. Training also Samstag früh, Rennlauf Nummer eins spät nachmittags, am Sonntag zur besten Frühschoppenzeit das Finale.
Nun wollen wir aber zügig die Motoren starten und losbrausen. Beginnend mit den Klassen der gemeinsam gewerteten Gruppen A/F/CTC. In deren 1600er Abteilung nehmen fünf Starter den Wettbewerb auf. Die ebenfalls angemeldeten Jürgen Totz und Robert Maslonka müssen sich leider schon zuvor am Freitagabend nach Vorfällen im freiwilligen freien Fahren abmelden. Markus Fink setzt mit seinem Citroen C2 die beste Trainingszeit knapp vor Ralf Fladung (Peugeot 207) und dem amtierenden Youngster-Sieger Lukas Friedrich, der vom Honda Civic auf Ford Fiesta gewechselt hat. Auch Race-Heat 1 geht an Markus Fink. In seiner schnellsten Runde legt er 0,456 Sekunden zwischen sich und Ralf Fladung, dem 51 Tausendstel-Sekunden zurück Lukas Friedrich im Windschatten folgt. Aber, oh weh, nach dem langen und zumindest in unseren Gefilden rennarmen Winter ist die Defekthexe ausgehungert. Sie hat Lust auf eine Schaltgabel. Geschmacksrichtung Citroen C2 bevorzugt. Und schon geht bei Markus Fink nix mehr mit dem 3. und 4. Gang. Nach Lauf eins muss er seinen Renner aufladen. Der Spitzendreikampf hat sich nun in ein Duell verwandelt. In dem Ralf Fladung mächtig angast. Mit 1:52,419 knallt er die schnellste Runde seiner Klasse an diesem Wochenende auf die Piste. Das ergibt unter dem Strich, beim Addieren beider Heats, Platz eins für ihn. Lukas Friedrich ist ebenfalls flott unterwegs, 0,228 Sekunden hinter Ralf Fladung läuft er auf Position zwei ein. Rang drei sichert sich in einem weiteren Ford Fiesta Florian Hildner.
Die ursprünglich drei Autos umfassende 2-Liter Klasse löst sich noch vor Beginn des Wettbewerbs auf. Weil Werner Jetzt seinen Fiat Mirafiori nicht mit nach Hockenheim genommen hat, wird zusammengelegt mit der Abteilung über 2000 Kubikzentimeter. Training und Heat eins stehen ganz im Zeichen von „Jugend forsch“. Max Weber gibt im Mitsubishi Lancer Evo aus dem Slalomlager das Tempo vor. Papa Thomas folgt mit leichtem Abstand, steht allerdings unter Druck von Achim Kreim, der sich in Lauf 1 im schnell aus Italien von Rudi Bicciato geholten Lancer bis auf 123 Tausendstel an Thomas Weber heranzoomt. Im Training setzt sich auch Pascal Ehrmann gut in Szene. Belohnen kann er sich dafür nicht. Denn die böse Defekthexe ist immer noch auf französische Woche gepolt. Deswegen hatte sie sich zwischendurch auch kurz über den 1600er Citroen C2 von Uwe Rindt hergemacht. Getriebeöl scheint sie zu faszinieren. Und schwuppdiwupp nagt sie am nagelneuen Diff in Pascals Peugeot 207 herum. Was diesen zum Rückzug zwingt. Dem ereignisreichen Samstag will der Sonntag nicht nachstehen. Thomas Weber unterläuft gleich zu Beginn von Heat 2 ein Kunstfehler, ihm geht die Strecke aus. Das nimmt der Mitsubishi so krumm, dass auch Junior Max nicht mehr damit starten kann. Das ändert die Situation gründlich. Achim Kreim hat plötzlich alle Trümpfe in der Hand und spielt sie souverän aus zum Klassensieg. Hinter ihm läuft schon der schnellste 2-Liter-Vertreter als Zweiter ein. Das ist Gaststarter Niklas Spang, der im Renault Clio von Run 1 zu Lauf 2 etwas mehr als 2 Sekunden schneller wird. Podestplatz Nummer drei sichert sich Subaru Impreza Pilot Albert Vogt. Fehlerfrei und sich ständig verbessernd ist Maya Goldbach unterwegs, der Papa Markus schnell entschlossen das Cockpit im Renault Mégane Coupé überlassen hat. Ihre feine Leistung bringt sie auf Rang vier.
Weiterlesen: Traumstart für KW Berg-Cup „Hill & Track“ in Hockenheim bei Traumwetter
In vielen Berg-Cup Rückblenden ist es schon beschrieben worden, das Szenario im Hinterzimmer des Alpengasthof Löwen im Bergdorf Oberjoch bei Bad Hindelang. Wo am 9. Oktober 1987 der Grundstein zum Berg-Cup gelegt wurde. Rund dreieinhalb Jahrzehnte liegt die Geburtsstunde unserer Rennserie nun zurück. Und vielleicht ist ja die Erinnerung daran beim einen oder anderen doch schon leicht verblasst. Durch das traurige Ableben von Geburtshelfer und Wegbegleiter Martin Kleiner wird sie nun wieder aufgefrischt. Bruno Höfler, Herbert Morent und Andreas Schettler hießen die weiteren Akteure der Startphase. Unter denen Martin Kleiner nicht nur ein Mann der ersten Stunde blieb, sondern seine Meisterschaft über einen sehr langen Zeitraum hinweg unterstütze und förderte. Effektiv und tatkräftig, so, wie wir ihn alle gekannt, geschätzt und respektiert haben.
Den Respekt im Fahrerlager verdankte er nicht nur seiner Statur. Sondern vor allem seinem Auftreten und dem Umgang mit seinen Kollegen. Denen er durchaus gerne zu verstehen gab, wie er sich korrektes Verhalten vorstellte. Neben den Trainings- und Rennläufen selbst genoss er auch die Zeit dazwischen sehr, wo er in aller Regel kurzärmlig und mit Arbeits-Latzhose bekleidet anzutreffen war, häufig begleitet von seinem Rottweiler Nero. Motorsport betrieb Martin Kleiner seit 1973, beginnend mit Slaloms, denen bald erste Bergrennen folgten. Im Berg-Cup setzte er zunächst einen Audi 50 ein, 1994 wechselte er auf VW Polo. Die Saisons 1991 und 1998 beendete er als Berg-Cup Gesamtsieger, mehr als zehnmal wurde er südbadischer ADAC Bergkönig. 2014 absolvierte er seine letzten Berg-Cup Rennen, war am Hauenstein Klassenzweiter. Hervorzuheben ist seine bestechende Konstanz: Zwölfmal gehörte er zu den besten Fünf im Berg-Cup, neunmal eroberte er in der Jahreswertung einen Podestplatz.
Neben Motorsport und Familie lag Martins Hauptaugenmerk auf seiner Firma Auto Teile Kleiner, einem blitzsauberen Autorecycling und -verwertungsbetrieb, den er in Renchen seriös mit Erfolg aufgebaut hatte. Erst in den letzten Jahren, als er sich mit ernsthaften gesundheitlichen Problemen auseinandersetzen musste, drosselte er seinen Arbeitseinsatz und vermietete Teile seiner Hallen. Eine Herzattacke und ein Krebsleiden überstand er, schien wieder hergestellt. Bis epileptische Anfälle ihn mit dem Fahrrad stürzen ließen, was auch zu Gehirnverletzungen führte. Diesen letzten, aussichtslosen Kampf, den er teils zu Hause führte, verlor er schlussendlich. Martin Kleiner verstarb am Sonntag (27.03.) im Hospiz Offenburg lediglich wenige Stunden nach dem Ende der aktuellen Mitgliederversammlung seines Berg-Cups im Alter von nur 66 Jahren.
Mit Martin Kleiner hat sich ein ganz Großer des Bergrennsports von den irdischen Strecken und Fahrerlagern abgemeldet. Wir senden ihm ein ehrliches und herzliches Dankeschön in den Rennfahrerhimmel. Ein Dankeschön für all das, was er Positives bewirkt hat. Wir sind stolz darauf, dass wir ein Stück mit ihm gehen und viele seiner tollen Fahrten mit erleben durften, die wir nicht vergessen werden. In Gedanken sind wir natürlich auch bei seiner Familie, den Angehörigen und Freunden, denen wir in diesen schweren Tagen die Kraft und Stärke wünschen, die sie jetzt benötigen.
Mach‘s gut dort oben Matze, Race in Paradise!
Die Beerdigung findet am 21. April 2022 um 14:30 Uhr auf dem Friedhof in 77790 Welschensteinach statt.
Die Kondolenzadresse lautet Gerda Kleiner, Carl-Benz-Straße 17, 77871 Renchen
Sie liest sich richtig gut, die Teilnehmerliste des ersten Laufs der neuen Hill & Track Sonderwertung des KW Berg-Cups und des NSU-Bergpokals. 51 Namen umfasst sie. Das ist einiges mehr, als selbst die größten Optimisten im Orga-Team erwartet hatten. Die sich richtig darüber freuen, dass ihr Konzept, in das die Erfahrungen aus 2021 eingeflossen sind, so toll angenommen wird. Stabiles Nenngeld, die Nutzung der kürzeren Variante der Strecke im badischen Motodrom, die Herauslösung aus den traditionellen KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Hauptwertungen, die freie Wahl der Einsatzfahrzeuge, die Mitmach-Möglichkeit für Gaststarter. Das sind sicherlich die Haupt-Faktoren, die zur breiten Akzeptanz von Hill & Track beigetragen haben.
Auf das erste Grün der Startampel sind nun alle heiß, warten voller Ungeduld darauf. Am nächsten Samstag (26.03.) um Punkt 09:00 Uhr ist es so weit, da geht die erste der beiden Startgruppen zum Training auf den 3,736-Kilometer-Kurs. Ab 13:55 Uhr steht dann Wertungslauf eins auf dem Programm, der finale zweite Heat startet am Sonntag um 09:00 Uhr. Livezeiten sind unter www.raceresults.at abzurufen. Ob und wie es genau mit Zuschauern funktioniert, das entscheidet sich kurzfristig, Infos dazu folgen hier, sobald wir über diese selbst verfügen.
Bescheid wissen wir aber schon jetzt über die Zusammensetzung des Fahrerfeldes, das sich auf neun Klassen aufteilt. Mit je zehn Nennungen sind die Gruppe H/FS/E1-Fraktionen bis 2000 Kubik und über 3 Liter Hubraum die anzahlmäßig stärksten Abteilungen. Im Windschatten folgen ihnen die Jungs aus der Klasse A/F/CTC bis 1600 Kubik mit stolzen sieben Teilnehmern. Sechs Fahrer tummeln sich bei den 2- bis-3-Litern der H/FS/E1, fünf in der A/F/CTC über 2000 Kubik. Vier NSU-Piloten treten den Weg nach Hockenheim an. Gerade noch so an der Zusammenlegung vorbei geschrammt sind sowohl die Akteure der A/F/CTC bis 2-Liter als auch die Vertreter der H/FS/E1 Klassen bis 1400 und bis 1600 Kubik mit je drei Fahrern. Vom KW Berg-Cup Gesamtwertungspodium 2021 sind in Hockenheim Sieger Erwin Buck im VW Spiess Scirocco 16V sowie die Drittplatzierten Armin Ebenhöh und Tobias Mayer (VW Minichberger Scirocco 16V) dabei. Der amtierende Youngster-Titelträger Lukas Friedrich kommt mit neuem Arbeitsgerät ins Motodrom, er hat vom Honda Civic auf einen Ford Fiesta gewechselt, ist aber seiner 1600er-Klasse treu geblieben. Alle bisher Erwähnten sind auch Klassenbeste der KW Berg-Cup Saison 2021. Zu ihnen gesellen sich noch weitere Siegertypen. Das sind Markus Goldbach (Renault Wiebe Mégane Coupe) und Jochen Stoll im komplett neu gestylten Porsche 911 GT3 Cup. Er trifft auf die GT3- und Cup Kollegen Thomas und André Stelberg, Gaststarter Florian Zumsteg sowie unter anderen Hochkarätern auf Martin Bürki mit seinem spektakulären BMW M3 GTR. Aus dem Slalomlager haben sich Thomas und Max Weber mit dem bekannt starken Mitsubishi Lancer Evo angemeldet. Als NSU-Speerspitzen agieren Vize-Champion Thomas Krystofiak und Klassik-Wertungs-Gewinner Volker Angelberger.
Stand heute wird es in Hockenheim keine Konjunktur für Regenreifen geben. Die Wetterprognose ist außerordentlich gut. Beste Voraussetzungen also, um wieder Gänsehaut erzeugenden Berg-Sound zu zelebrieren, in den sich auch der neue Turboklang des VW Corrado R von Markus Reich mixen wird.