Bitte gestattet mir einige einleitende persönliche Worte, liebe Leser und KW Berg-Cup Freunde. Denn es ist nicht ganz so einfach für mich, diesen Rennbericht zu schreiben. So, als ob nichts gewesen wäre. Das funktioniert schlicht und einfach nicht. Denn es begann schon vor dem Wochenende des 11. und 12. Juli mit den schlechten Nachrichten. Als mich Homburg Organisationsleiter Hartmut Schöffler anrief. Um mir zu sagen, dass mein Sprecherkollege Hannes Martin so ernsthaft erkrankt sei, dass er keinesfalls zum 42. Homburger ADAC Bergrennen kommen könne. Und es ging weiter mit dem ersten Wertungslauf am Sonntagmorgen, als Peter Naumann mit hoher Geschwindigkeit von der Strecke abkam und sich mit seinem Polo überschlug. Peter befindet sich in der Uniklinik, eine definitive Diagnose oder Prognose über Verletzungen und den weiteren Verlauf ist im Moment noch nicht möglich. Was nicht wirklich beruhigt. Daher möchte ich drei ganz große Wünsche vor den Rennreport stellen. Persönlich. Und für den KW Berg-Cup, den NSU-Bergpokal und die komplette Bergfamilie: Beginnend mit den Bitten um Genesung für Hannes Martin und Peter Naumann. Und endend mit dem Wunsch sowie der Hoffnung, dass die 42. Auflage des Traditionsrennens auf der Käshofer Straße erfolgreich genug war, um den weiteren Fortbestand dieser Veranstaltung zu sichern. Alle kleinen Anliegen oder Befindlichkeiten treten da absolut in den Hintergrund. Geduld haben, abwarten und Daumen drücken, das ist im Moment gefordert.
So, nachdem dies gesagt ist, geht es mir etwas besser, es fällt mir nun leichter über Homburg 2015 zu berichten. Das von den äußeren Bedingungen her für die Aktiven und die Fans gleichermaßen optimale Voraussetzungen bot. Warm und freundlich, mit stets staubtrockener, bekannt selektiver 2,6 Kilometer Piste vom Saarland nach Rheinland Pfalz. Die pro Tag geplanten drei Läufe gehen komplett über die Bühne. Das Nennergebnis ist mit 146 Renn- und 16 GLP-Teilnehmern ansehnlich hoch, die darin enthaltene Qualität lockt gefühlt erfreulich viele Zuschauer an die Käshofer Straße, exakte Zahlen dazu werden wohl noch etwas dauern. Fühlt sich der Ablauf des Übungssamstags noch etwas zäh an, so klappt am Wettbewerbssonntag alles wesentlich besser und flüssiger. Trotz einiger kürzerer sowie der nach dem Unfall von Peter Naumann nötigen längeren Unterbrechung liegt das Rennende vor 17:00 Uhr, die Siegerehrung im gut besuchten Festzelt schließt sich zeitnah an.
Weiterlesen: Der KW Berg-Cup in Homburg: Ein ereignisreiches Renn-Wochenende
Schon eine Woche nach dem Lauf zur Europabergmeisterschaft am Glasbach geht es in den hohen Norden zum nördlichsten Lauf des KW Berg-Cup, dem 48. Internationalen Osnabrücker ADAC Bergrennen.Der veranstaltende MSC Osnabrück hat auch in diesem Jahr wieder viele hochkarätige Prädikate zugesprochen bekommen. Neben dem Lauf zur Deutschen Bergmeisterschaft und dem KW Berg-Cup geht es am Uphöfener Berg auch um den „FIA International Hill Climb Cup“ und die Luxemburger Bergmeisterschaft. Der Nennschluss ist bereits am morgigen Dienstag (14.07.) um 24:00 Uhr. Wer also in der Borgloher Schweiz noch wichtige Punkte sammeln möchte sollte schnell handeln und die komplette Nennung rechtzeitig auf die Reise schicken - am besten sofort. Die Teilnehmerzahl ist gemäß Ausschreibung auf 200 Fahrzeuge begrenzt. Sollte diese Grenze überschritten werden, so entscheidet die Reihenfolge des Einganges der vollständigen Unterlagen einschließlich des Nenngeldes über die Annahme und die Startberechtigung.
Alle benötigten Unterlagen gibts unter www.msc-osnabrueck.com
Die Firma Röttele RACING wurde 2008 mit einem kleinen (aber feinen) Online-Shop gegründet. Mit circa 300 Artikeln diverser Ersatz- und Tuningteile im Angebot, begann Tim Röttele seine Firma aufzubauen. Nur 3 Jahre später eröffnete er mit seiner Frau Julia Röttele in der badischen Gemeinde Seelbach, die eigene KFZ-Werkstatt. Mit 2 erfahrenen KFZ-Mechanikern und einem Auszubildenden hat er ein qualifiziertes Team, mit dem er ein breites Leistungsspektrum in den Bereichen Motorsport, Fahrzeugtuning und alltäglicher KFZ-Werkstattarbeit abdeckt.
Immer mehr spezialisierte sich der Betrieb auf das Motorentuning. Die von Tim Röttele entwickelte leistungssteigernde Verbesserung des G-Laders überzeugte sogar die Ingenieure von Volkswagen, die einen werkseigenen Rallye-Golf mit dem G-Lader von Tim Röttele ausgestattet hatten. Als der Werkstatthof irgendwann voller Autos stand, wussteTim Röttele als Kfz-Meister, dass sein G-Lader eine Marktlücke ist.
Motoreninstandsetzung, Leistungssteigerung durch Chiptuning, G-Lader-Instandsetzung und Produktion, Motorsportverdränger, Simulatorabstimmung, Leistungsprüfung auf dem eigenen Prüfstand, Prototypenbau, Zylinderkopfbearbeitung, Motorsport Teile, diverses Zubehör und vieles mehr gehören zum Leistungsspektrum der Firma Röttele RACING.
Seit 2014 hat Röttele RACING einen zweiten, neuen Online-Shop: www.kolbenundpleuel.de
Hier sind diverse Motorenteile aus den Produkt-Sortimenten der Firmen Wiseco, K1, ARP, Cometic, Carillo und Innovate erhältlich.
…dass Jörg Weidinger nach seinem spektakulären Auftritt im noblen Rolls beim Supercar Shootout in Goodwood (wir berichteten) von den Fans und Journalisten jede Menge Begeisterung, Lob und Anerkennung erhielt. Lediglich die Wortwahl einer ganz bestimmten Veröffentlichung stimmte ihn leicht nachdenklich. Mike Duff schrieb: „full credit to German touring car veteran Joerg Weidinger”. Wir verkneifen uns an dieser Stelle jede weitere Kommentierung dieses britischen Statements. Wir wollen doch Jörgs Motivation für die nächsten Einsätze auf gar keinen Fall durch unbedachte Äußerungen schmälern, oder?
…dass Jörg Weidinger neben seinem erfolgreichen Einsatz im aktuellen Rolls-Royce Wraith Coupé beinahe noch zu einem zweiten „Big Drive“ gekommen wäre. In einem historischen Monoposto, der eigentlich für Johnny Cecotto vorgesehen war. Dabei handelte es sich um den Formel 2 March-BMW von Bruno Giacomelli, mit dem der Norditaliener 1978 überlegen zur Europameisterschaft fuhr. Der Bolide war über einen Zeitraum von drei Jahren beim Williams Formel 1 Team aufwendig restauriert worden. Der Sitz wurde für Jörg noch eigens angepasst, alles weitere war perfekt vorbereitet. Dachte man zumindest, denn bei der Fahrt aus der Boxengasse streikte völlig unerwartet die Kupplung. Und so wurde schlagartig aus dem „Big“ ein „Short-Drive“. Leider!
…dass KW Berg-Cup Pilot Jörg Weidinger bei seinem Trip auf die Insel im Rahmen des bekannten Goodwood Festival of Speed auf jede Menge legendärer Größen aus allen Sparten des Racing Business traf, darunter John Surtees, Derek Bell und Valentino Rossi. Um nur einige aus dem gigantischen Aufmarsch der Renn- und Rallyeprominenz zu nennen.
…dass das Goodwood Festival of Speed sich ganz sicher nicht über mangelndes Zuschauerinteresse zu beklagen brauchte. Alleine am Samstag strömten 240.000 Fans auf die Ländereien des Earl of March, am Sonntag wohnten nochmals 200.000 Besucher dem Megaevent bei. Was nicht zuletzt für die Liebe zum Detail sowie die Professionalität der Ausrichter dieses phantastischen Querschnitts durch die letzten 70 oder 80 Jahre Top Motorsport spricht.
…dass es in England nicht nur Historisches zu sehen gab. So hatten unter anderem die Le Mans Frontrunner Porsche, Audi und Toyota ihr 2015 jeweils bestplatziertes Original-Einsatzfahrzeug samt den dazugehörigen Fahrerriegen nach Goodwood entsendet.
Die aktuellen Zwischenstände des KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal, nach der Veranstaltung am IBerg sind online.
Es lohnt sich sicher vor dem Bergrennen in Homburg/Saar, am kommenden Wochenende, einen prüfenden Blick auf die einzelnen Punktestände zu riskieren.
Zu finden wie Immer unter RESULTATE -- RESULTATE 2015
…dass die englischen Gäste beim Ibergrennen dem Ruf, faire Sportsleute zu sein, mehr als gerecht wurden. Allen voran Audi Quattro Sport S1 Pilot Keith Edwards, der sich nach seinem Motorschaden gleich zu Beginn der ersten Trainingssitzung über Rennleiter Kevin Ferner und die Streckensprecher beim Publikum für seinen Ausfall entschuldigte. Und es zutiefst bedauerte, den Fans nicht mehr geboten zu haben. Tiefe Verneigung und Hut ab vor dieser großen Geste!
…dass es Keith Edwards nicht gelang, zur allerersten Schnelldiagnose alle fünf Zündkerzen seines Turbotriebwerkes heraus zu schrauben. Eine davon leistete hartnäckig Widerstand. Wie sich später heraus stellte, war diese quasi von innen her vernietet. Den kapitalen Schaden trug Keith übrigens gelassen. Bis Osnabrück will er alles wieder im Griff haben. Wir drücken dem sympathischen Mann von der Insel fest die Daumen dazu!
…dass im Sport immer wieder von der „goldenen Ananas“ die Rede ist. Michael Schumacher zum Beispiel kommentierte mit dieser Floskel oft die Resultate und Zeiten von Testfahrten sowie freien Trainings. Auch KW Berg-Cup Lady Bea Flik machte sich diesen Spruch zu Eigen und erzählt gerne, dass sie im Prinzip ja nur um die „goldene Ananas“ fahre. Im Rahmen der Siegerehrung des 20. ADAC Ibergrennens auf dem Siegerpodium danach befragt, bestätigte sie dies. Und gleich noch dazu, dass sie noch nie eine „goldene Ananas“ gesehen, geschweige denn bekommen habe. Das änderte sich allerdings schlagartig. Denn die rührige Truppe des MC Heilbad Heiligenstadt hatte ein Superexemplar für Bea vorbereitet, die ihr unter großem Getöse der zahlreichen Fans zusätzlich zur „Ladies Trophy“ überreicht wurde. Herzlichen Glückwunsch dazu, liebe Bea! Gib der „goldenen Ananas“ bitte einen ganz besonderen Ehrenplatz. Denn es ist ein unersetzliches Unikat „Made im Eichsfeld“. Und damit besonders wertvoll!